Masseur wird jetzt Schleusenwärter

Der Personalamt-Chef verspricht, es gebe für jeden Asklepios-Rückkehrer einen Job im Staatsdienst. 285 von 1.100 ehemaligen LBK-Beschäftigten haben bereits gewechselt. Der Betriebsrat bleibt trotzdem weiter skeptisch

Die Rückkehr von Beschäftigten des Krankenhauskonzerns Asklepios in den Hamburger Staatsdienst gestaltet sich laut Personalamts-Chef Volker Bonorden „überraschend positiv“. Der Personalberg von knapp 2.000 Rückkehrwilligen sei schon auf rund 1.100 zusammengeschmolzen. Von diesen hätten 285 bereits neue Jobs, andere würden derzeit für die neuen Aufgaben qualifiziert. Die Asklepios-Betriebsratsvorsitzende, Katharina Ries-Heidtke, kritisiert dagegen, „dass die meisten immer noch nicht wissen, was tatsächlich mit ihnen passiert“.

Bonorden räumt ein, dass es Streitfälle gibt. So haben nach Ansicht der Stadt rund 360 Mitarbeiter keinen Anspruch auf Rückkehr, weil sie zuvor bei einer Tochterfirma des früheren Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) beschäftigt waren. In mehr als 20 Fällen habe das Gericht zugunsten der Stadt entschieden.

Der LBK gehört seit Anfang Januar 2007 mehrheitlich Asklepios. Seit Anfang dieses Jahres werden nun frühere LBK-Beschäftigte, die nicht bei Asklepios bleiben wollen, in der Hamburger Verwaltung eingesetzt. Dort seien sie unter anderem in Gesundheitsämtern, in der Arbeitsvermittlung, als Kraftfahrer oder im Vorzimmer von Behörden-Chefs tätig, sagte Bonorden. „Wir haben Bereiche, da arbeiten die Rückkehrer in ihren alten Tätigkeitsfeldern.“ Für einige hätten sich aber auch völlig neue Bereiche eröffnet. So sei ein ehemaliger Masseur jetzt Schleusenmeister. Der große Schwung werde erst im Sommer erwartet. Dabei könnten natürlich nicht alle Wünsche erfüllt werden. Einen Arbeitsplatz werde man aber allen anbieten.

Betriebsratschefin Ries-Heidtke weist darauf hin, dass viele Rückkehrer Projektstellen besetzten, die auf ein, zwei Jahre befristet seien. Was dann komme, stehe in den Sternen. Es sei die Ausnahme, dass Rückkehrer glücklich sind. TAZ / DPA