Attentat auf Bundeswehr

Im Norden Afghanistans werden zwei Soldaten schwer und einer leicht verletzt. Taliban bekennen sich

POTSDAM dpa ■ Die Bundeswehr ist in Afghanistan erneut Ziel eines Sprengstoffanschlags geworden: Zwei Soldaten wurden schwer, ein Soldat leicht verletzt. Der Anschlag auf die Patrouille des deutschen Wiederaufbauteams im nordafghanischen Kundus habe sich nahe der Stadt in der Nacht zum Donnerstag ereignet, teilte die Bundeswehr mit. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich im Internet zu dem Anschlag. Es ist der zehnte Angriff auf die Bundeswehr in Afghanistan seit Herbst 2006.

Die Ermittlungen dauerten an, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bei Potsdam. Die Männer seien in einem geschützten Fahrzeug vom Typ Dingo unterwegs gewesen. Die Verletzten seien noch am Anschlagsort von deutschen Sanitätern versorgt und dann in Rettungszentren in Kundus und Masar-i-Scharif gebracht worden. Die beiden Schwerverletzten sollten nach Deutschland geflogen werden.

In der im Internet verbreiteten Erklärung der Taliban heißt es, Kämpfer hätten in der Nacht einen „Panzer der Nato-Truppen“ in die Luft gesprengt. Dabei seien 13 Soldaten getötet oder verletzt worden. Die von den Extremisten nach Anschlägen verbreiteten Opferzahlen gelten als stark übertrieben.

Der Bundestag hatte im Oktober das Mandat für die Isaf-Truppe und den Einsatz von Tornado-Aufklärungsflügen im Süden Afghanistans verlängert. Im Sommer steht der Bundeswehr eine neue gefährliche Aufgabe bevor: Ab Juli sollen deutsche Soldaten als Schnelle Eingreiftruppe Anschläge verhindern und kritische Situationen beruhigen. Die Bundeswehr will ein Kernteam von rund 200 Soldaten nach Masar-i-Scharif schicken.