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Eskalation im Gazastreifen

Nach dem israelischen Großangriff mit 20 Toten gehen Kämpfe weiter. Wieder mehrere Palästinenser getötet

BERLIN taz ■ Mehrere tausend Palästinenser haben am Donnerstag in Gaza an der Beerdigung eines Kameramanns der Nachrichtenagentur Reuters teilgenommen. Er war am Mittwoch zusammen mit weiteren 20 Palästinensern bei eine israelischen Luftangriff ums Leben gekommen. Die letzten Bilder des Kameramanns zeigen ein Geschoss, das auf ihn zufliegt, dann ist eine Explosion zu hören. Der 23-jährige Palästinenser war in einem Wagen unterwegs, der die Aufschrift „Press“ trug.

In einem Flüchtlingslager bei Dschenin im Westjordanland erschossen israelische Soldaten am Donnerstag zwei mutmaßliche Mitglieder des Islamischen Dschihad. Auch im Gazastreifen kam es zu neuen Schießereien. An einem Grenzübergang nach Israel erschossen israelische Elitetruppen zwei Palästinenser. Ob sie versuchten, nach Israel einzureisen oder einen Angriff planten, war unklar.

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas, derzeit auf Staatsbesuch in Moskau, verurteilte die israelischen Angriffe und kündigte an, dass das Folgetreffen der Nahostkonferenz von Annapolis (USA) vom November 2007 wie geplant im Juni in Moskau stattfinden werde. Die Israelis haben ihre Teilnahme bislang nicht zugesagt.

Der israelische Großangriff vom Mittwoch auf den Gazastreifen war ein Racheakt für einen Hinterhalt, in den Milizionäre der islamistischen Hamas israelische Soldaten in der Nacht zu Mittwoch gelockt hatten. Dabei hatten sie drei Angehörige einer Elitekampftruppe getötet – der höchste Verlust, den die israelische Armee seit drei Jahren an einem einzigen Tag einstecken musste. Am Mittwoch brachen daraufhin im Gazastreifen schwere Kämpfe aus. Israelische Kampfhubschrauber feuerten mehrere Raketen ab, die nicht nur eine Gruppe radikaler Palästinenser trafen, die gerade einen Anschlag vorbereiteten, sondern auch im nahe gelegenen Flüchtlingslager Bureidsch einschlugen und neun Opfer forderten, darunter zwei Kinder.

Kurz vor dem Pessachfest, das am Freitagabend beginnt und eine Woche dauert, haben israelische Soldaten begonnen, das Westjordanland abzuriegeln.

ANT

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