VORMERKEN
: Vom Stand der Milchwirtschaft und weitere Nachrichten aus der Provinz

Ja, doch, hier handelt es sich schon auch um Heimatdichtung. Also eine literarische Bestandsaufnahme, was alles so ein Land umtreibt. Und weil man dabei recht allgemein der Meinung ist, dass es entlang der Landstraßen und abseits der großen Stadt an kauziger Identität das Interessantere aufzuklauben gibt, hat man sich eben für die „Nachrichten aus der Provinz“ entschieden. „Eine Heimatbilderrevue“ am heutigen Freitag und am morgigen Samstag im Roten Salon der Volksbühne. Zweigeteilt: „Auf Abwegen“ nennt sich der erste Abend, an dem Fehlfarben-Sänger Peter Hein seine Streifzüge durch die Republik vorstellt, Norbert Scheuer die Trostlosigkeit der Eifel schildert, Michael Donhauser einfach seine „Schönsten Lieder“ präsentieren will und Ulf Erdmann Ziegler eine Nachkriegslandkarte der alten BRD. Am zweiten Abend, „Über Abgründen“ geheißen, sucht Florian Thalhofer nach den vergessenen Fahnen der Fußball-WM und Sigitas Parulskis aus Litauen nach Hinterlassenschaften des sowjetischen Lebens, Jáchym Topol beschreibt eine tschechische Kindheit um 1968 und Noëlle Revaz stimmt eine Hohelied auf die Milchwirtschaft an. Provinzetüden für die Großstadt. Eine Veranstaltung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. TM

„Nachrichten aus der Provinz“: Roter Salon der Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz Freitag, 25. April, 20 Uhr/Samstag, 26. April, 21 Uhr. 6 Euro