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Archiv-Artikel

Deutlich mehr Wohngeld

Ab 2009 wird das Wohngeld um 60 Prozent erhöht – auf 142 Euro. Rund 800.0000 Menschen profitieren

BERLIN dpa/ap ■ Gleich um 60 Prozent wird das Wohngeld ab 2009 erhöht: Es soll von derzeit durchschnittlich 90 auf 142 Euro monatlich steigen, um die stark zunehmenden Heiz- und Warmwasserkosten zu kompensieren. Das Gesetz passierte den Bundestag am Freitag mit den Stimmen von SPD und Union. Die Oppositionsparteien enthielten sich. Der Bundesrat muss noch zustimmen.

„Wir haben etwa 800.000 Menschen, die bessergestellt werden – davon etwa 300.000 Rentner“, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Die Mehrkosten werden sich auf sich auf 520 Millionen Euro belaufen, die Bund und Länder je zur Hälfte tragen.

Allerdings hatte es zuvor acht Jahre lang gar keine Anpassung gegeben, obwohl die Kaltmieten in dieser Zeit um 10 Prozent gestiegen sind. Gleichzeitig kletterten die Heizkosten sogar um 50 Prozent in die Höhe, die aber bisher beim Wohngeld überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Zudem verloren zahlreiche Empfänger ihre Wohngeldberechtigung, weil sie mit den steigenden Mieten die zulässigen Obergrenzen überschritten hatten, so dass derzeit „nur“ etwa 690.000 Menschen Wohnhilfe vom Staat bekommen.

Künftig werden die Heizkosten pauschal in Höhe von 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche angerechnet. Außerdem steigt die zulässige Obergrenze bei den Mieten um 10 Prozent – und um 8 Prozent nehmen die Beträge nach der Wohngeldtabelle zu.

Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips sagte, gerade für Rentnerhaushalte bringe die Wohngelderhöhung „spürbare finanzielle Vorteile, deutlich mehr als die Rentenerhöhung von 1,1 Prozent“.