: Zwei Tage feiern bis zum Sandmännchen
Zehntausende beim 16. Internationalen Kinderfest am Brandenburger Tor. Wowereit für Toleranz der Kulturen
Bei strahlendem Sonnenschein und fast schon sommerlichen Temperaturen haben mehrere zehntausend Menschen am Wochenende das zweitägige 16. Internationale Kinderfest in Berlin-Mitte besucht.
Allein am Samstag kamen laut Veranstalterangaben rund 80.000 große und kleine Kinder auf die Festmeile zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) nannte die Feier eine „Tradition Berlins und ein Fest der Nationen“.
Es sei dabei besonders wichtig, das sich die Menschen in Berlin unabhängig von ihrer Herkunft und Religion „tolerieren und akzeptieren“, fügte er als Schirmherr der Veranstaltung hinzu.
Das Fest „23 Nisan“ zum türkischen Tag des Kindes soll nach Veranstalterangaben das Miteinander der Kulturen und Religionen fördern und einen „gemeinsamen Erlebnisraum“ schaffen.
Mehr als 80 Musik- und Tanzgruppen traten bis Sonntagabend auf drei Bühnen entlang der Straße des 17. Juni auf. 25 große Spielplätze boten außerdem Jungen und Mädchen Zauberkünste, Mitmachspiele, Bewegung und Spaß.
Es gab aber auch ein ernstes Thema bei dem Treffen – diesmal lautete es „Sport und Ernährung“. Vor allem das Sport- und Kreativareal seien sehr gut angenommen worden, sagte der Sprecher des Veranstalters, Ertugrul Uzun. Selbst um 20 Uhr sei noch sehr viel los gewesen. „Die Familien halten sich im Schnitt rund vier, fünf Stunden auf dem Gelände auf. Das hat mich schon überrascht“, fügte er hinzu.
„Nisan“ bezeichnet im Türkischen den vierten Monat im Jahr. Am 23. April 1923 soll der türkische Staatsgründer Kemal Atatürk ein Kinderfest angeregt haben.
Seit 2003 veranstaltet das europaweite Netzwerk von Hochschulabsolventen türkischer Herkunft (EATA) in Berlin das internationale Kinderfest.
Für Autofahrer kann das Fest allerdings zur Plage werden: Bis zum Montagmorgen wird die Straße des 17. Juni zwischen dem Großen Stern und Brandenburger Tor in beiden Richtungen noch komplett für den Verkehr gesperrt sein. DPA