Klinikchef Stremmel soll gehen

Der neue Geno-Chef demonstriert Stärke gegenüber dem selbstbewussten Chef des Klinikums „Links der Weser“

Als „unbequem, aber erfolgreich“ sei der Chef des Klinikums Links der Weser (LDW), Peter Stremmel, bekannt gewesen. Das sagt Peter Erlansson, seit Jahren Betriebsrat in der Klinik und heute Abgeordneter der Linksfraktion. Stremmels Vertrag wird nicht verlängert – das hat der Geschäftsführer der Holding „Gesundheit Nord“ (Geno), Diethelm Hansen, bekannt gemacht. Mehr Informationen über die Personalie gibt es nicht.

In der vergangenen Woche noch hatte sich Stremmel am Rande der Personalversammlung in seinem Klinikum sehr positiv über den neuen Holding-Chef geäußert. Aber offenbar hatte sich Stremmel gegen die Zentralisierungsabsichten der Holding gewehrt und dabei das Vertrauensverhältnis zerstört. Hansen wolle mit seinem Ziel, „patientenferne Bereiche“ aus den Kliniken auszugliedern, die Lage „erneut verschlimmbessern“, erklärt Erlanson zu den Hintergründen des Konflikts. Da geht es zum Beispiel um die Zentralküche im Klinikum Mitte: Die ist viel zu teuer geworden und soll dadurch ausgelastet werden, dass sie auch das Klinikum LDW versorgt. Aus der Sicht des Konzerns macht das Sinn – aus der Sicht des Klinikums LDW nicht unbedingt.

Auf der Personalversammlung hatte Hansen schon an dem Bild gekratzt, dass Stremmel der einzige erfolgreiche Bremer Klinik-Chef sei, der Überschüsse erwirtschaftet. Zu dem Gewinn des LDW tragen sechsstellige Zinseinkünfte bei. Und, so Hansen, die Vergütung der Behandlung von Herz-Krankheiten sei so gut, dass man fragen müsse, warum das auf diesen profitablen Bereich spezialisierte Klinikum nicht pro Jahr vier Millionen Überschuss für die Konzernkasse einfahre – als Ausgleich für defizitäre Bereiche. kawe