: Betr.: kinotaz nord
A
Die Anruferin Deutschland 2007, R: Felix Randau, D: Valerie Koch, Esther Schweins
„Eine Frau Anfang 30 will die emotionalen Defizite ihres Lebens durch Telefonanrufe ausgleichen, bei denen sie sich mit verstellter Stimme als misshandeltes Kind oder Mutter eines verstorbenen Kindes ausgibt. Als sich eine der Angerufenen ihr mit Realitätssinn, psychologischem Gespür und Mut zur Wahrheit entgegengestellt, muss sie lernen, wahre Freundschaft zu akzeptieren. Die in den beiden Hauptrollen hervorragend gespielte Studie über Einsamkeit und emotionale Verwahrlosung betreibt in keinem Moment peinliche Nebelschau, stellt vielmehr höchst sensibel weibliche Selbst- und Wunschbilder auf den Prüfstand.“ (filmdienst) HB
B
Bab‘ Aziz - Der Tanz des Windes Tunesien/Iran/Frankreich/Deutschland 2003, R: Nacer Khemir, D: Parviz Shahinkhou, Maryam Hamid / Originalfassung mit Untertiteln
“Der blinde Derwisch Bab‘ Aziz wandert mit seiner kleinen Enkelin durch die Sahara, um an einem Derwisch-Treffen teilzunehmen. Auf ihrem Weg begegnen ihnen viele andere Menschen, deren Geschichten sich mit der Haupthandlung verflechten. Ein bildgewaltiger, märchenhafter Erzählteppich im Stil von ,1001 Nacht‘, der sich jedoch nicht in bloßem Exotismus erschöpft, sondern sich mit der Tradition des Sufismus auseinander setzt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Badland USA 2007, R: Francesco Lucente, D: Jamie Draven, Grace Fulton
„Die Schatten des Krieges: Ein Irakveteran läuft Amok und flieht mit seiner Tochter quer durch die USA. Mit bedrückender Konsequenz erzählt Francesco Lucente vom Scheitern des amerikanischen Traums. Dass man über die bombastische Musik und inszenatorische Längen hinwegsieht, unterstreicht nur, welche Sogwirkung von diesem bewegenden Porträt eines Mannes ausgeht, dessen Leben sich anfühlt, als würde die Welt mit Fäusten auf ihn einschlagen.“ (Cinema) H, HB, HH
BenX Belgien/Niederlande 2007, R: Nic Balthazar, D: Greg Timmermans, Laura Verlinden
„Im Online-Spiel ist er der Star, der seinen unbeirrbaren Helden „BenX“ durch eine mystische Landschaft steuert, doch im Leben kann sich Ben nicht durchsetzen. Der 17-Jährige ist hochbegabt, leidet aber unter einer autistischen Störung und kann die Probleme des Schulalltags nur durch feste Rituale und das Eintauchen in seine virtuelle Welt kompensieren. Doch das Mobbing durch fiese Schulkameraden nimmt zu. Raffiniert hat der Belgier Nic Balthazar in seinem Teenie-Drama die Ebenen des Realfilms und der Online-Welt verknüpft. Eine feinfühlige Abhandlung über Intoleranz und mediale Fluchten.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH
Bird‘s Nest - Herzog & de Meuron in China Schweiz 2008, R: Christoph Schaub, Michael Schindhelm
„Chinesen sind anders. Die lehnen schon mal einen Architekturentwurf ab, weil die geplante Form wie eine Schildkröte aussieht. Die hat keinen guten Ruf in China. Anders das Vogelnest - womit die renommierten Baseler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron Glück haben. Das von ihnen entworfene National Stadium für Olympia 2008 erinnert in China an ein Vogelnest und wird gebaut. Vier Jahre lang begleitet der Film das Duo. Faszinierend: Moderne Architektur trifft auf chinesische Tradition.“ (Cinema) H, HH
Blind Wedding - Hilfe, sie hat ja gesagt USA 2006, R: Michael Ian Black, D: Jason Biggs, Isla Fisher
„Frustriert nach jeweils gescheiterten Heiratsanträgen, geben sich ein junger Mann und eine Kellnerin das Eheversprechen, ohne sich richtig zu kennen. Fortan sind beide bemüht, die Heiratszusage einzuhalten. Eine recht blasse romantische Komödie, die vor allem daran krankt, dass ihre eigentlich recht guten Darsteller aufgrund eines wenig ausgereiften Drehbuchs im Gegensatz zu einigen pointierter entworfenen Nebenrollen keine Konturen entwickeln können.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL
Blöde Mütze Deutschland 2007, R: Johannes Schmid, D: Johann Hillmann, Lea Eisleb
„Die betitelte Kopfbedeckung will nicht zu ihrem zwölfjährigen Träger passen: ‚Champion‘ steht auf dem Baseballcap des wohlbehüteten, etwas schmächtigen Martin , der mit seinen Eltern in das verschlafene Nest Bellbach gezogen ist. Neue Freunde, neue Schule und die hübsche, gleichaltrige Silke sowie der coole Rivale Oliver sorgen für Aufregung. Ohne dramatische Exzesse und erhobenen Zeigefinger verknüpft Regisseur Johannes Schmid nach der gleichnamigen Romanvorlage seines Bruders Thomas virtuos die Alltagssorgen seiner jugendlichen Protagonisten. Ein authentischer Jugendfilm, der den Kinder-Medien-Preis erringen konnte.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH
Brügge sehen... und sterben? Großbritannien 2008, R: Martin McDonagh, D: Colin Farrell, Brendan Gleeson
„Nach einem Mord mit tragischen Nebenwirkungen schickt Gangsterboss Harry seine beiden Killer Ray und Ken zum Abtauchen nach Brügge. Die irischen Wurzeln von Theaterautor Martin McDonagh sind auch in seinem Filmdebüt sichtbar. Seine Komödie ist eine Liebeserklärung an das irische Naturell, das vor allem Colin Farrell fluchend, flirtend, trinkend und schlagend verkörpert, aber auch an den Schauplatz Brügge. Surreale Szenen reichern die Story an, die im Hitmen-Genre einen amüsanten Ableger zeugt. Ein moralisches Märchen über Mörder, die Charakter zeigen.“ (Blickpunkt:Film) HH
C
Caramel Frankreich 2007, R: Nadine Labaki, D: Nadine Labaki, Ismaïl Antar
„Der Film schildert den Alltag von fünf Frauen in einem Beiruter Friseursalon – mit amourösen, familiären, kosmetischen und beruflichen Problemen, wie sie auch in Barcelona oder Biarritz an der Tagesordnung sind. Auf den zweiten Blick liefert Filmemacherin Nadine Labaki eine für westliche Beobachter sehr aufschlussreiche Komödie über die Zustände im Libanon, wo die Frauen einen anstrengenden Slalom zwischen Moderne und Religiosität absolvieren müssen. Eine lesbische Schwärmerei, eine heimliche Affäre oder eine vor der Ehe verlorene Unschuld erhalten hier ein ganz anderes Gewicht. Das ist warmherzig, amüsant und melancholisch, dazu famos gespielt.“ (Cinema) HB, HH
Chiko Deutschland 2007, R: Özgür Yildirim, D: Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu
„‚Chiko‘, ein türkischer Kleinganove, und sein Kumpel Tibet träumen davon, eines Tages im weißen Mercedes über das harte Pflaster ihres Viertels zu gondeln und der Kiezgröße Brownie das Revier streitig zu machen. Mit viel Schmackes hat Özgür Yildirim diesen von Fatih Akin produzierten Hamburger Gangsterfilm inszeniert, rüde und ungestüm wie seine Helden. Auch ein wenig Protzgehabe ist dabei, wenn Yildirim dem Zuschauer in den Dialogen ständig Slangausdrücke um die Ohren haut, um zu beweisen, wie gut er die Straße kennt, oder wenn er bei Gewaltszenen das zeigt, was besonders weh tut. Doch mit genauem Blick, zupackender Inszenierung und viel Humor erschafft er schillernde Figuren, die ihre Herkunft aus anderen Filmen wie Martin Scorseses ‚Hexenkessel‘ immer mehr vergessen lassen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI
Children of Men USA/Großbritannien 2005, R: Alfonso Cuarón, D: Clive Owen, Michael Caine / Originalfassung ohne Untertitel
“,Children of Men‘ beschreibt die Zukunft, wie sie erschreckender kaum sein könnte: Im Jahr 2027 gibt es keine Kinder mehr auf der Erde, die Menschen sind schon lange unfruchtbar, weltweit regieren Angst, Terror, Chaos. Der resignierte Angestellte Theo hat sich mit dem sicheren Untergang mehr oder weniger abgefunden, bis ihn eine Rebellenorganisation bittet, ein schwarzes Mädchen , das die Hoffnung der ganzen Welt in seinem Bauch trägt, zu beschützen. Mit schwindelerregendem Tempo und spektakulärer Kameraführung jagt Regisseur Alfonso Cuarón (,Y tu Mamá también‘) den Zuschauer in dem sehr sehenswerten Film durch seine finstere wie realistische Version der Apokalypse, ohne dass je eine Sekunde zum Luftholen bliebe.“ (Der Spiegel) HH
D
Daddy ohne Plan USA 2007, R: Andy Fickman, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Madison Pettis
„Ein niedlicher Knirps wirbelt das Leben des Footballstars Joe durcheinander. Wie Vater und Tochter gegen alle Widerstände zueinanderfinden und wie Joe rechtzeitig zum tränenreichen Happy End erkennt, was im Leben wirklich zählt, folgt einer gängigen Formel für kindgerechte Familienunterhaltung, die schon in zahllosen Disney-Produktionen erprobt wurde. Den Unterschied machen die beiden wunderbar harmonierenden Protagonisten. Wenn sich der Actionfilm-Held Johnson (‚Doom‘), der sein Comedy-Potenzial bereits in „Be Cool“ unter Beweis gestellt hat, mit der temperamentvollen Kinodebütantin Madison Pettis kabbelt oder beim Kinderballett sein Bestes gibt, stimmt die Chemie. So charismatisch wurden uns olle Kamellen schon lang nicht mehr.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Drachenjäger Frankreich/Deutschland 2008, R: Guillaume Ivernel, Arthur Qwak
„In der Zukunft ist die Erde kein kein schöner runder Planet mehr, sondern besteht aus unzähligen übersichtlichen Bruchstükken, auf denen es sich die Erdbewohner mehr oder weniger gemütlich eingerichtet haben. Zu allem Überfluss machen ihnen allerdings noch ein paar Drachen das Leben schwer. Das Drachenjäger-Gespann Gwizdo und Lian-Chu machen sich gemeinsam mit Zoe auf, dem Einhalt zu gebieten. Die deutsch-französische Koproduktion zeigt einmal mehr, dass nicht nur die Amerikaner das CGI-Handwerk beherrschen. Und auch wenn die Vorlagen, von ‚Ice Age‘ bis ‚Shrek‘ unübersehbar sind. gelingt es dem Film einen ganz eigenen Charakter zu entwickeln, der nicht zu letzt vom nicht immer Kleinkind-tauglichen, anarchischem Witz profitiert.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Draußen bleiben Deutschland 2007, R: Alexander Riedel
„Dass man sie nicht „drin“ haben will in Deutschland, merkt die 16-jährige Valentina, die mit ihrer Mutter vor dem Kosovo-Krieg flüchtete, immer wieder: Sie lebte lange in einem Münchner Flüchtlingsheim, hangelte sich von Aufenthaltsgenehmigung zu Aufenthaltsgenehmigung. Eine Zukunftsperspektive hat sie nicht, was bei dem Teenager auch Aggressionen freisetzt. Alexander Riedels Dokumentarfilm beobachtet Valentinas Alltag, ohne Kommentar. Er verzichtet auf den Authentizität suggerierenden Wackelkamera-Stil und vermittelt in präzise ausgewählten Bildern ein Gefühl für die beklemmende Lebenswelt am Rande der deutschen Gesellschaft.“ (Rheinischer Merkur) H
E
120 - Der Film Türkei 2008, R: Özhan Eren, Murat Saraçoglu, D: Özge Özberk, Cansel Elcin
Ein Kriegsdrama, das in der Türkei des I. Weltkriegs spielt, wo 120 Kinder Munition durch die Berge schaffen müssen. (hip) H, HB, HH, KI
Einige Tage mit mir (Quelques jours avec moi) Frankreich 1988, R: Claude Sautet, D: Daniel Auteuil, Sandrine Bonnaire / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Ein gemütskranker junger Geschäftsmann leitet in der französischen Provinzstadt Limoges ein „Gesellschaftsspiel“ ein, in dessen Zentrum ein hübsches Dienstmädchen und dessen Clique und das bigotte Bürgertum des Ortes stehen. Als er die Dimensionen seines Spiels begreift, nimmt die Geschichte eine tragische Wendung. Eine durch intelligente Dialoge und leisen Humor gekennzeichnete melancholische Komödie, sorgfältig inszeniert und ausgezeichnet gespielt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Ein Schatz zum Verlieben USA 2007, R: Andy Tennant, D: Matthew McConaughey, Kate Hudson
„Matthew McConaughey spielt den Ex-Mann von Kate Hudson, der in Konkurrenz zu ein paar tumben Gangstern einem Unterwasserschatz auf der Spur ist. Der Film möchte romantische Versöhnungskomödie und Schatzsucherabenteuer zusammenbringen – leider funktioniert keins von beidem. ‚Ein Schatz zum Verlieben‘ ist stattdessen ein plätscherndes und konsequent lachfreies Nichts mit Sonne-Strand-Meer-Flair und Durchschnittsaction.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
21 USA 2008, R: Robert Luketic, D: Jim Sturgess, Kevin Spacey
„‚21‘ ist die entscheidende Zahl beim Black Jack und das Alter des von Jim Sturgess gespielten Helden Ben. Der schließt sich einer Gruppe von Zockern um die attraktive Jill (Kate Bosworth) an, um genug Geld für sein Studium zu verdienen. Kevin Spacey gibt mit dem Charme des Verführers wunderbar süffisant Bens Lehrmeister an der Uni und am Kartentisch und vertritt hier wie da die These, es komme einzig auf Kombination und ein gutes Zahlengedächtnis an. Natürlich hat das vermeintlich sichere System Lücken, die der von Robert Luketic inszenierte Film leider sehr vorhersehbar aufdeckt. Spielen nach Zahlen, das mag aufgehen. Filmen nach Zahlen führt zur Langeweile.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
1. Mai Deutschland 2008, R: Sven Taddikken, Jakob Ziemnicki u. a., D: Cemal Subasi, Oktay Özdemir
„Episoden-Drama, in dem drei junge Film-Teams, u.a. ‚Emmas Glück‘-Regisseur Sven Taddicken, unterschiedliche Geschichten vor dem Hintergrund des als Krawall-Tag berüchtigten 1. Mai erzählen. Die Mischung aus Fiktion und Authentizität überzeugt weitgehend, auch wenn sie vor Klischees nicht gefeit ist.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH
F
Fleisch ist mein Gemüse Deutschland 2008, R: Christian Görlitz, D: Heinz Strunk, Maxim Mehmet
„Der Hamburger Entertainer Heinz Strunk führt höchstpersönlich durch die Verfilmung seines gleichnamigen Bestsellerromans, einen autobiografischen Rückblick auf die 80er Jahre, in denen der Autor mit der Tanzkapelle Tiffanys und dem eloquenten Bandleader Gurki über die norddeutschen Dörfer getingelt ist. Zwar ist das Jammertal einer verklemmten Jugend wesentlich weicher gezeichnet als im Buch. Doch dafür gewinnt Strunks schlagerselige Geschichte durch exzellente Darstellungen der Frauenfiguren eine menschliche Dimension.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, Der fliegende Händler Frankreich 2007, R: Eric Guirado, D: Nicolas Cazalé, Clotilde Hesme
„Erzählt wird von einem mürrischen Stadtmenschen, der nach Jahren in sein so idyllisches wie abgelegenes Heimatdorf zurückkehrt. Er soll der Mutter im Lebensmittelladen aushelfen, nachdem der Vater schwer krank geworden ist. Mit dabei: Seine schöne Nachbarin, die in Ruhe aufs Examen büffeln will. Missmutig nimmt der Heimkehrer die Lieferfahrten in die fast nur noch von Greisen bewohnten Bergdörfer wieder auf. Doch statt wie befürchtet in der Provinz zu versauern, lernt er den ruppigen, aber herzlichen Menschenschlag schätzen - und entwickelt sich zum guten Hirten der Hinterwäldler. Gefällig mischt Regisseur Guirado Zartbitteres mit Süßem, Liebesfreud, Herzschmerz und Familienknatsch, ohne je den Verdacht zu erregen, das Ganze könne unhappy enden. Beiläufig reicht der Blick auch in die Problemzonen des ländlichen Raums: das soziale Veröden der Dörfer, der ökonomische Druck auf die kleinen Lädchen – und wie darunter die privaten Beziehungen leiden.“ (Schwäbisches Tagblatt) H, HB, KI, OL
Freischwimmer Deutschland 2007, R: Andreas Kleinert, D: Frederick Lau, August Diehl
„Rico ist unglücklich in seine Mitschülerin Regine verliebt und wird von dem tumben Sportlehrer Sammer schikaniert. Als Rico sich mit dem Kunstlehrer Wegner anfreundet, finden zwei Unverstandene zusammen, die es den andern endlich mal zeigen wollen. Hervorragende Schauspieler können nicht verhindern, dass der Horror hier eine reine Behauptung bleibt. Ein Genrefilm, der sich über weite Strecken nicht traut, Genre zu sein.“ (tip) HH
G
Die Geheimnisse der Spiderwicks USA 2007, R: Mark S. Waters, D: Freddie Highmore, Mary-Louise Parker
„Tempo- und effektreiche Verfilmung einer Jugendbuchreihe über drei Geschwister, die eine Welt magischer Kreaturen wiederbeleben. Gute Effekte, dynamische Actionsequenzen und ein meist kitschfreier Ton sind die Stärken dieses Big-Budget-Abenteuers, das vor der Kamera Kinderstar Freddie Highmore in einer Doppelrolle und dahinter Spitzenkräfte der Branche präsentiert. Wirklich Neues erwartet den Harry-Potter-erfahrenen Fantasyfan zwar nicht, aber der Mix aus Witz und durchaus düsteren Spannungsmomenten garantiert trotzdem attraktives Family-Entertainment.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH
Die Geschwister Savage USA 2007, R: Tamara Jenkins, D: Laura Linney, Philip Seymour Hoffman
„‚Die Geschwister Savage‘ stehen stellvertretend für Millionen Menschen vor einer fast unlösbaren Frage: Wohin mit Opa? Lenny Savage leidet unter Altersdemenz; seine erwachsenen Kinder Wendy und Jon, die dem lieblosen Vater seit Jahrzehnten aus dem Weg gegangen sind, müssen sich plötzlich um ihn kümmern. Eine Odyssee durch Pflegeheime aller Preisklassen beginnt: Der amerikanischen Regisseurin und Drehbuchautorin Tamara Jenkins und ihren exzellenten Hauptdarstellern ist eine kleine, feine Tragikomödie über ein großes Thema gelungen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, OL
H
Herrenpartie Deutschland/Jugoslawien 1963, R: Wolfgang Staudte, D: Götz George, Hans Nielsen
„Ein Gesangsverein deutscher Kleinbürger gerät während einer Urlaubsreise in einer abgelegenen Gegend Jugoslawiens in ein Dorf, dessen Männer von deutschen Truppen im Zuge einer Vergeltungsaktion im Zweiten Weltkrieg erschossen wurden. Die kurzbehosten, sangesfreudigen Spießer geraten angesichts der Verachtung und des Hasses der Frauen in die Bahnen alter Soldatentugenden und beschwören einen Konflikt, der ansatzweise durch die Jugend in beiden Lagern, die kein Verständnis für die Präpotenz eines „Herrenvolkes“ aufbringt, einen versöhnlichen Akzent findet. Pendelnd zwischen politischer Satire und Schicksalstragödie, ist der hervorragend gespielte Film ein bemerkenswerter Beitrag zur unbewältigten Vergangenheit beider Völker. Nicht minder interessant ist der Blick auf die damalige Rezeptionsgeschichte des Films, der als „üble Nestbeschmutzung“ diffamiert wurde und die Kino-Karriere Staudtes als engagierter Gesellschaftskritiker beendete.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Horton hört ein Hu! USA 2008, R: Steve Martino, Jimmy Hayward
„Elefant Horton, der im Dschungel lebt, gilt als gutmütig und zuverlässig. Eines Tages hört er Stimmen aus einem Staubkorn – die Gemeinschaft der winzigen Hus bittet ihn um die Errettung ihrer bedrohten Hu-Heimat. Als Horton die Winzlinge zu seinen Schutzbefohlenen erklärt, wird er von den restlichen Dschungelbewohnern für übergeschnappt erklärt und bald sogar als Bedrohung empfunden. Die Animationskünstler von ‚Ice Age‘ haben für ihren neuesten Zauberstreich wieder in die digitale Trickkiste gegriffen und die Adaption der erfolgreichen Kinderbuchvorlage von Dr. Seuss (‚Der Grinch‘) zu einer quirlig farbenfrohen Toleranzbotschaft gepixelt.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL
I
Iron Man USA 2008, R: Jon Favreau, D: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow
„„Iron Man“ ist ein vorrangig in den USA berühmter Comic-Superheld aus dem Marvel-Universum, der seine gold- und rotglänzende Rüstung nun auch im Kino anlegt. Der Waffenfabrikant Tony Stark, genialer Erfinder und eitler Playboy, gerät im afghanischen Krisengebiet in Gefangenschaft, kommt beinahe ums Leben - und kann sich nur mit Hilfe eines metallenen Anzugs aus der Höhle der Terroristen befreien. Entsetzt über die gewaltige Wirkung seiner Waffen in freier Wildbahn beschließt Stark, fortan als Gerechtigkeitshüter im maßgeschneiderten Hightech-Gewand zu wirken. Regisseur Jon Favreau (“Buddy - der Weihnachtself“) steuert das Action-Spektakel humorvoll durch diverse Drehbuchschwächen. Ohne die Lebendigkeit und herrliche Selbstironie des aus der Drogenhölle entkommenen Hauptdarstellers Robert Downey Jr. wäre der Kino-Eisenmann allerdings ein klarer Fall für den Schrottplatz.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
J
Jumper USA 2008, R: Doug Liman, D: Hayden Christensen, Samuel L. Jackson
„Surfen im Pazifik, Sonnenbaden auf der Sphinx: David kennt keine Limits. Seit er entdeckt hat, dass er sich an jeden beliebigen Ort der Erde beamen kann, stellen weder Banktresore noch Entfernungen ein Hindernis für ihn dar. Kein Geringerer als Action-Virtuose Doug Liman (‚Die Bourne-Identität‘) versuchte sich mit allerlei Computertricks an der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Steven Gould. Vergeblich: Die originelle Idee von einem jungen Mann, der sich über alle moralischen Grenzen hinwegsetzt, verschenkt er zugunsten eintöniger Spezialeffekte und oberflächlich entwickelter Zusatzplots wie Daveys Konflikt mit seinem Vater.“ (Cinema) HB, HH, HL, KI, OL
Juno USA 2007, R: Jason Reitman, D: Ellen Page, Michael Cera
Ein Film über Teenager ohne pubertären Weltschmerz, Mobbing an der Schule, hilflose oder bornierte Eltern, Gewalt und Drogenexzesse. Alleine dadurch ist ‚Juno‘ schon einer der originellsten amerikanischen Filme der letzten Zeit. Dabei ist der Film komisch, berührend, klug, charmant – und all dies mit einer ganz eigenen Gelassenheit. Denn auch wenn eine 16jährige ungewollt ein Kind erwartet, führt dies nicht unbedingt in eine Tragödie. Wenn sie so souverän, intelligent, schlagfertig und sympathisch wie die Titelheldin ist, können die neun Monate ihrer Schwangerschaft durchaus zu einer Komödie werden. (hip) H, HB, HH, HL, KI
K
Karo und der liebe Gott Österreich 2006, R: Danielle Proskar, D: Resi Reiner, Petra Morzé
„Die achtjährige Karo wünscht sich, dass ihre in Scheidung lebenden Eltern wieder zusammenkommen. Weil beten allein nicht hilft, versucht sie, den lieben Gott per Walkie-Talkie zu erreichen - und hat prompt Erfolg! Eine brummige Stimme, für Karo eindeutig Gottes Organ, antwortet ihr. Wenig später lernt sie einen einsamen, alten Nachbarn kennen - für die Kleine ist er zweifelsfrei Gott.Vielleicht liegt es ja am österreichischen Tempo, dass der Film etwas betulich und altmodisch wirkt. Auch die Kleinsten unter den Fans der „wilden Kerle“ oder der „wilden Hühner“ würden sich hier langweilen.“ (Cinema) HB, HH
Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner
„Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit spielt Schweiger einen aasigen Weiberhelden, den Berliner Boulevardreporter Ludo, der gemeinsam mit dem Fotografen Moritz die Hauptstadtprominenz belästigt. Ludo platzt unangemeldet in die Verlobungsfeier von Boxer Wladimir Klitschko (recht überzeugend dargestellt von Klitschko persönlich) mit der Schauspielerin Yvonne Catterfeld und demoliert aus Versehen die festlich gedeckte Tafel. Derart muffige Rollenmuster haben die meisten modernen Hollywood-Filme seit Jahren überwunden. Kürzer, knapper müsse das Ganze rüberkommen, erkennt sie bald – ein Ratschlag, den der Filmemacher Schweiger leider missachtet hat. Stattdessen dehnt er selbst die gelungenen Gags derart schamlos, bis auch der letzte Lacher auf der Strecke bleibt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Khadak Belgien/Deutschland/Niederlande 2006, R: Peter Brosens, Jessica Hope Woodworth, D: Batzul Khayankhyarvaa, Banzar Damchaa
„Ein epileptischer Nomadenjunge in der Mongolei entwickelt übersinnliche Fähigkeiten und leidet nach der Zwangsumsiedlung in ein Kohlebergbaugebiet zunehmend an Realitätsverlust. Ein visionärer Film mit grandiosen Landschaftaufnahmen und verrätselter Bildsymbolik, der schamanistische Glaubensvorstellungen visualisiert. Gleichzeitig wird die staatlich sanktionierte Kultur- und Umweltzerstörung kritisiert. Transzendentes Kino von fremdartigem Reiz, schwer ergründbar wie ein Orakel.“ (tip) HB, HH
Kirschblüten – Hanami Deutschland 2008, R: Doris Dörrie, D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner
„‚Kirschblüten – Hanami‘ ist ein tieftrauriger und zugleich sehr beglückender Film über den Tod. Ein Verwaltungsbeamter, dessen Frau Trudi überraschend verstorben ist, bricht aus seiner bayerischen Heimat nach Japan auf – in ein Land, von dem Trudi zeitlebens geträumt hat. Neugierig und mit wieder erwachenden Sinnen erkundet er die fremde Kultur und erfährt dabei, wie stark die Liebe zu seiner Frau wirklich war. In ihrem bislang stärksten Film erzählt Doris Dörrie feinfühlig, lakonisch und bewegend von Verlust, Trauer und der Lebenslust im Angesicht des Todes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
L
La Léon Argentinien/Frankreich 2006, R: Santiago Otheguy, D: Jorge Román, Daniel Valenzuela / Originalfassung mit Untertiteln
““La León‘ spielt in Argentinien, in einem entlegenen Teil des Landes, zwischen Fluss, Meer, Insel und Lagune. Die Vegetation ist üppig, das Wasser allgegenwärtig, die Häuser stehen auf Stelzen, ihre Wände tragen deutlich die Spuren der Feuchtigkeit. Der Film ist in Schwarzweiß gedreht, er lebt weniger von Handlung und Figurenpsychologie als von den Totalen, die menschenleere Landschaften einfangen. Sie dehnen ,La León‘ ins Kontemplative. Vielleicht tritt Otheguys Kunstwollen dabei ein bisschen zu offensichtlich zutage. Doch bevor man solche Einwände bis zu ihrem Ende denken mag, hat Otheguy schon die nächste Cinemascope-Aufnahme von Fluss, Nebel und Bäumen am Ufer in seinen Film geschnitten, und gebannt schaut man auf dieses graue, geheimnisvolle Arrangement.“ (taz) HB
Lauf um dein Leben – Vom Junkie zum Ironman Deutschland 2008, R: Adnan G. Köse, D: Max Riemelt, Jasmin Schwiers
Eine wahre Geschichte: Max Riemelt verkörpert den Extremsportler Andreas Niedrig, der Mitte der 90er Jahre seine Drogensucht überwand und beim härtesten Triathlon-Wettbewerb der Welt über sich selbst hinauswuchs. Max Riemelt (‚Die Welle‘) bietet eine bravouröse Schauspielleistung, die über so manch hölzernen Dialog hinwegtröstet. Dies gilt auch für die beeindruckend vielseitige, zur großen Geste neigende Bildsprache von Adnan G. Köse, der mit seinem Spielfilmdebüt kein reines Sportler-Biopic schuf, sondern ein lehrreiches Drogendrama – über die Gefahr jugendlicher Selbstüberschätzung und die Möglichkeit, aus eigener Kraft Veränderungen herbeizuführen.“ (Cinema) HB, HH, HL
Los lunes al sol (Montags in der Sonne) Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar / Originalfassung mit Untertiteln
“Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) HB
Love Vegas USA 2008 , R: Tom Vaughan, D: Cameron Diaz, Ashton Kutcher
„Im Revier von „Trennung mit Hindernissen“ und „Voll verheiratet“ setzt Tom Vaughans romantische Komödie auf Wiedererkennungswerte. Das betrifft die Story und die Stars Cameron Diaz und Ashton Kutcher, deren Rollen sich eins zu eins mit ihrem jeweiligen Image decken, schließt aber auch den Humor ein. Situationskomik dominiert Wortwitz, Übertreibung ist als Stilprinzip bedeutsamer als die Entwicklung geschliffener Gags.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Mad Max Australien 1978, R: George Miller, D: Mel Gibson, Joanna Samuel “Ein Albtraum aus Gewalt, Blut, Schrott und Grauen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Memory Books - Damit du mich nie vergisst Deutschland/Schweiz 2007, R: Christa Graf
„Bewegender Dokumentarfilm über die Initiative „Memory Books“, mit deren Hilfe sich in Uganda HIV-infizierte Eltern von ihren Kindern verabschieden und sie auf ein Leben als Waise vorbereiten. Der trotz des ernsten Themas durchaus entspannte Film belässt den porträtierten Müttern und Kindern ihre Würde und besticht durch seine sorgfältige Bildsprache, auch wenn er damit in die Nähe der Ästhetisierung des Elends rückt.“ (filmdienst) HH
Modesty Blaise - die tödliche Lady Großbritannien 1965, R: Joseph Losey, D: Monica Vitti, Terence Stamp
„Nach Motiven einer populären Comic-Strip-Serie parodiert Joseph Losey die Klischees des James-Bond-Genres: ein doppelbödiges Abenteuerspektakel voller rasanter Gags, böser Zynismen und stilistischer Extravaganzen.“ (Lexikon des Internationalen Films) HH
N
Nichts geht mehr Deutschland 2008, R: Florian M. Böder, D: Jörg Pohl, Jean-Luc Bubert
„Deutschland subversiv! Nach „Die fetten Jahre sind vorbei“ und „Free Rainer“ rufen in dieser sympathischen Posse die Brüder Konstantin und August den Verfassungsschutz auf den Plan. Eines Nachts verkleistern sie aus Quatsch die Ampeln einer zentralen Kreuzung von Bochum und legen damit den Verkehr lahm. Das wird als terroristischer Akt so ernst genommen, dass sie flüchten müssen. Am Ende verliert die originelle Ausgangssituation an Schwung, doch die Frage, wie man sein Leben führen soll, trägt weiter.“ (Cinema) H, HH
No Country for Old Men USA 2007, R: Ethan Coen, Joel Coen, D: Tommy Lee Jones, Javier Bardem
„Mit einer verblüffend werkgetreuen Cormac-McCarthy-Adaption gelingt den Gebrüdern Coen der wuchtigste Film ihrer Karriere. Vordergründig ein Thriller, in dem ein geplatzter Drogendeal die Suche eines Killers (Bösewicht der Dekade: Javier Bardem) und eines Sheriffs nach einem Cowboy und seiner Millionenbeute motiviert, ist ‚No Country for Old Men‘ in seinem schwarzen Herzen eine lakonische Studie eskalierender Gewalt in God‘s Own Country, vor der nur noch die Flucht in die Erinnerung an bessere Zeiten hilft.“ (tip) H, HH
O
Otoko wa tsurai yo: Hana mo arashi mo Torajiro -Tora San -Der Liebesberater Japan 1983, R: Yoji Yamada, D: Kiyoshi Atsumi, Chieko Baisho / Originalfassung mit Untertiteln
Der Film gehört zu der längsten Spielfilmserie der Welt „Otoko wa tsuraiyo“ (Ein Mann hat‘s schwer) von Yoji Yamada, dessen Spätewerke wie „The Twilight Samurai“ inzwischen regelmäßig auf der Berlinale gezeigt werden.“ (hip) HB
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[Rec] Spanien 2007, R: Jaume Balagueró, Paco Plaza, D: Manuela Velasco, Ferran Terraza
„Für eine TV-Sendung begleiten Reporterin Ángela und Kameramann Pablo zwei Feuerwehrmänner durch deren Nachtschicht. Bei einem vermeintlichen Routine-Einsatz in einem Wohnhaus kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall, der sich rasch und unaufhaltsam zu einer Katastrophe auswächst. (REC) ist ein außerordentlich effektiver Horrorfilm ohne Spiegeltricks und doppelten Boden, der seine einfache Geschichte aus der Perspektive des Kameramannes erzählt.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Reise nach Kafiristan Schweiz, Deutschland, Niederlande 2001, R: Fosco & Donatello Dubini, D: Jeanette Hain und Nina Petri
“Fremdsein und Fremdbleiben durchziehen als emotionaler Grundton ,Die Reise nach Kafiristan‘, den neuen Film von Fosco und Donatello Dubini, in dem die beiden Brüder der historischen Forschungsreise der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach und der Ethnologin Ella Maillart (dargestellt von Jeanette Hain und Nina Petri) nachgehen. Ein Kammerspiel genauso wie Roadmovie, mit Landschaftsbildern von überwältigender Schönheit.“ (taz) HH
Rettet Trigger! Norwegen, Schweden, Dänemark 2006, R: Gunnar Vikene, D: Ann-Kristin Sømme, Sven Wollter
„Alise ist von Pferden fasziniert. Um ihren Mitschülern zu imponieren, behauptet das pummelige Mädchen, eine großartige Reiterin zu sein. Doch in Wahrheit hat sie Angst vor Pferden. Um einen misshandelten und verstörten Rassehengst vor dem sicheren Tod zu retten, muss sie ihre Furcht überwinden . Der skandinavische Familienfilm überzeugt durch seine kindgerechte Dramaturgie.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI
Die rote Zora Deutschland 2007, R: Peter Kahane, D: Linn Reusse, Jakob Knoblauch
„Im Kroatien der 30er Jahre wirbeln eine rothaarige Göre und ihre Gang das Leben ihrer Mitmenschen gehörig durcheinander.In prächtigen Bildern geschickt zwischen Humor, Abenteuer und Drama balancierend, gefällt die längst überfällige Kinoversion des Jugendbuch-Klassikers mit Ben Becker und Mario Adorf vor allem mit seinem Idealismus und einer leidenschaftlich vorgetragenen sozialen Botschaft. Kinder, die Zora lieben, werden später wohl nicht mit Hedgefonds dealen.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
S
Schmetterling und Taucherglocke Frankreich/USA 2007, R: Julian Schnabel, D: Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner
„‚Le scaphandre et le papillon‘ (so der Originaltitel) klingt zwar poetisch, trifft die Sache aber nicht ganz. Denn der ‚scaphandre‘, jener altertümliche Taucheranzug mit aufgeschraubtem Helm, drängt sich dem Mann, der da nach einem schweren Schlaganfall fast vollständig gelähmt in einem Spitalbett liegt, immer wieder als Sinnbild seiner eigenen, unentrinnbar eingeschlossenen Existenz vor Augen. Dennoch gibt es auch die ‚Schmetterlinge‘, lichtere Momente des Glücks, die Jean-Dominique Bauby, Chefredaktor der französischen ‚Elle‘, für kurze Zeit die Verzweiflung vergessen lassen – die Therapeutinnen, die Familie. Wenige Tage nach dem Erscheinen seiner ‚Lebensbeichte‘, die er Buchstabe um Buchstabe mit dem Wimpernschlag seines linken Auges diktierte, ist er 1997 gestorben. Mathieu Amalric verkörpert ihn in einer bewundernswürdigen Leistung; schlechthin phänomenal ist aber, wie der New Yorker Regisseur Julian Schnabel diesen durch und durch französischen Stoff inszeniert hat, mit einer künstlerischen Ingeniosität sondergleichen, in einer Fülle ebenso phantastisch-berückender wie bewegender Bilder und Situationen, die den Betrachter in Beklemmung und Anteilnahme fesseln.“ (Neue Zürcher Zeitung)
HH, HL
Shine A Light USA/Großbritannien2008, R: Martin Scorsese
Wenn man bedenkt, wie teuer heutzutage die Eintrittskarte für ein Konzert der Rolling Stones ist, ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Martin Scorsese mit ‚Shine a Light‘ keine große Filmkunst geschaffen hat, sondern nur einfach und solide ein Konzert der Stones abfilmte. (hip) BHV, H, HB, HH, KI
Sieben Mulden und eine Leiche Schweiz 2006, R: Thomas Haemmerli
„Ein Schweizer Kulturschaffender erhält die Nachricht vom Tod seiner Mutter, zu der der Kontakt längst abgerissen war, und muss mit seinem Bruder in der völlig zugemüllten Wohnung der Toten für Ordnung sorgen. Er dokumentiert das Leerräumen mit der Kamera und arbeitet dabei die Lebensgeschichte seiner Mutter auf. Ein betont respektloser, ebenso erschreckender wie faszinierender Film, der am Einzelschicksal von der „Vergletscherung“ einer Gesellschaft erzählt und sich mit emotionaler Distanz der Katastrophenbiografie eines „Messie“ zuwendet.“ (filmdienst) HH
Sommer Deutschland 2008, R: Mike Marzuk, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Jannis Niewöhner
„Tim ist der neu zugezogene Außenseiter auf einer kleinen Nordseeinsel. Ein beengtes Umfeld, in dem sich Tim mit der schnöseligen Surfer-Gang anlegt und sich in die Freundin von deren Anführer verliebt. Weitgehend überraschungsarme Teenie-Liebesgeschichte als Vehikel für den Nachwuchsschauspieler Ochsenknecht (“Die Wilden Kerle“).“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Speed Racer USA 2008, R: Andy Wachowski, Larry Wachowski, D: Emile Hirsch, John Goodman
„„Speed Racer“sieht aus, als hätte jemand versucht, eine Tüte Gummibärchen zu verfilmen. In quietschbunten Farben inszenieren die Brüder Andy und Larry Wachowki in ihrer ersten Regiearbeit nach der „Matrix“-Trilogie eine futuristische Welt, deren Bewohner nur Autorennen im Kopf haben und deshalb viel Blech reden. Die mit Stars wie Susan Sarandon, John Goodman oder Christina Ricci in den Babelsberger Studios gedrehte Adaption einer japanischen TV-Trickfilmserie will Turbo-Kino bieten, tritt aber nur mit Höchstgeschwindigkeit auf der Stelle. Die computeranimierten Rennsequenzen sind so künstlich, dass jeder Schnitt auf einen Darsteller aus Fleisch und Blut wie ein Auffahrunfall mit der Realität wirkt.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Street Kings USA 2008, R: David Ayer, D: Keanu Reeves, Forest Whitaker
„Bestechliche Polizisten, Mädchenhändler, Dealer und Killer in Los Angeles: Im knallharten Cop-Thriller Street Kings regieren Teufel die Stadt der Engel. Regisseur David Ayer inszenierte eine düstere Kurzgeschichte von ‚L.A. Confidential‘-Autor James Ellroy. Keine Frage, mit seinen reißerischen Ballerszenen bedient ‚Street Kings‘ in erster Linie das Actionpublikum. Gleichzeitig aber ist der Film ein sozialkritisches Drama über Rassismus, Gewalt und Gegengewalt in einem verrohten Umfeld, in dem allein das Gesetz des Stärkeren regiert. Das ist kein angenehmer Blick auf die USA der Gegenwart, aber durchaus ein realistischer.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL
Superhelden Deutschland 2008, R: Janek Romero
„Als Comic-Helden Verkleidete plündern Delikatessgeschäfte und verteilen die Beute an Kitas; eine Studentin mit drei Nebenjobs räumt den Müllcontainer des Biomarkts aus, um ihren beiden Kindern ein anständiges Essen kochen zu können: von diesen Superhelden, von den unsicheren Lebensverhältnissen der jungen Mittelschicht, von Anpassung und Resignation, Visionen und aufsehenerregenden Aktionen handelt Janek Romeros in Hamburg gedrehter Film Superhelden. Mit Spidermom, Superfl ex, Bernadette La Hengst, Wir sind Helden und vielen anderen.“ (3001-kino) HH
T
There Will Be Blood USA 2007, R: Paul Thomas Anderson, D: Daniel Day-Lewis, Paul Franklin Dano
„Dies ist ein großer Film, von Paul Thomas Anderson mit selbstbewusster Bescheidenheit geformt. Ein Epos über Familie, Macht, Glück und Tragik – geprägt durch die Entdeckung und den Besitz des neuen Schatzes, des Öls. Mephistophelisch angelegte Figuren stehen im Mittelpunkt der Filmhandlung, die sich über die ersten drei Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts erstreckt: der ‚Erdölmann‘ Daniel Plainview, von Daniel Day-Lewis grandios verkörpert, und der junge Pater Eli Sunday, ebenso überzeugend durch Paul Dano dargestellt. Beide sind Fanatiker, die alles ihren Zielen rücksichtslos unterordnen. Allein die filmische Qualität ihrer Duelle in Wort und Tat begeistern den Cineasten. Großartig auch der Sound: besonders beeindruckend dann, wenn die Musik mit Geräuschen aus dem Filmgeschehen zu einer Einheit verschmilzt.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) BHV, HB
Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You‘re Dead USA 2007, R: Sidney Lumet, D: Philip Seymour Hoffman, Ethan Hawke
„Oberflächlich betrachtet meint es das Schicksal gut mit dem höchst erfolgreichen Buchhalter Andy (Philip Seymour Hoffman), der mit seiner schönen Frau (Marisa Tomei) im luxuriösen Manhattan residiert. Wäre da nicht seine Spiel- und Heroinsucht und sein hoch verschuldeter Bruder Hank (Ethan Hawke), der zudem eine Affäre mit Andys Frau unterhält. Als eine Steuerprüfung ansteht, überredet Andy Hank das Juweliergeschäft ihrer Eltern auszurauben. Mit tragischen Folgen. Ein grandios düsterer Neo-noir-Thriller ist der Regiegröße Sidney Lumet und seinen Stars gelungen -- ein spannendes Wanken am Rande des Abgrunds.“ (Rheinischer Merkur) BHV, HB, HH
Trip to Asia Deutschland 2007, R: Thomas Grube
„Die Dokumentation nimmt eine Konzerttour durch asiatische Metropolen zum Anlass, um mit den Berliner Philharmonikern und ihrem Dirigenten auf die Suche nach jenem Etwas zu gehen, das ein Orchester dazu befähigt, verschiedenste Musiker-Individuen im harmonischen Zusammenklang zu einen. Faszinierende Einzelgespräche, musikalische und persönliche Selbsterkenntnisse sowie Proben- und Konzertsituationen werden mit Impressionen fremder Kulturen kompiliert. So konkurriert das faszinierende Erlebnis künstlerischen Schaffens zwar etwas mit der exotischen Rahmenhandlung, nichtsdestotrotz ist die Musik-Doku aber sehr aufschlussreich.“ (Rheinischer Merkur) HH, KI
12 Monkeys USA 1995, R: Terry Gilliam, D: Bruce Willis, Madeleine Stowe, Brad Pitt / Orifginalfassung mit Untertitlen
Plötzlich kommt ein riesiger Fuß aus dem Himmel und zertritt alles auf der Erde. Dies ist die Schlüsselsequenz des Regisseurs Terry Gilliam, der sie in seinen Zeichentrickfilmen für „Monty Python‘s Flying Circus“ immer wieder animierte und auch seine Spielfilme nach dem gleichen Prinzip aufbaut. In „12 Monkeys“ ist sein Fuß aus den Wolken so groß wie noch nie vorher: Er vernichtet gleich 5 Milliarden Menschen, die im Jahre 1996 von einer Viren-Katastrophe dahingerafft werden. Im Jahr 2035 vegetieren die wenigen Überlebenden in einem ewig dunklen Unterwelt-System und der Häftling James Cole wird mit einer klapprigen Zeitmaschine in die Vergangenheit geschickt, um dort den Ursprung der Apokalypse zu untersuchen. Gilliam schlägt hier so viele irrsinnige Haken, daß man bis zur letzten Szene nie genau weiß, was man da eigentlich ansieht: einen Fiebertraum, ein Menetekel oder einen futuristischen Thriller? (hip) HH
28 Days Later Großbritannien/USA 2002, R: Danny Boyle, D: Cillian Murphy, Naomi Harris / Originalfassung ohne Untertitel
“‘28 Days Later‘ ist es um die britische Insel nicht gut bestellt: Ein Virus hat nahezu die gesamte Bevölkerung in Zombies verwandelt. In Bildern, die so aussehen, als würden sie vor den Augen des Zuschauers verwesen, entwirft Danny Boyle (,Trainspotting‘) eine düstere Zukunftsvision, die durch gelegentliche Blutbäder farblich etwas aufgelockert wird. Nach einem starken Beginn und eindringlichen Szenen in einem entvölkerten London verpasst Boyle die Chance, das Zombie-Genre zu revitalisieren, weil er mit seinen Hochleistungs-Untoten, die wie im Zeitraffer töten, nur Gemetzel anrichtet, aber keine Spannung erzeugt.“ (Der Spiegel) HH
U
Unsere Erde – Der Film Großbritannien/Deutschland 2007, R: Alastair Fothergill, Mark Linfield
„‚Unsere Erde‘ ist die wohl aufwendigste Naturdokumentation aller Zeiten, eine epische Expedition zu den letzten Paradiesen des Planeten. BBC-Regisseur Alastair Fothergill (‚Deep Blue‘) zeigt kleine und große Eisbären, Löwen auf Elefantenjagd, Paradiesvögel im Liebesrausch, wasserscheue Paviane und todesmutige Entenküken beim Jungfernflug – aber keine Menschen. Nur die Stimme von Ulrich Tukur gibt dem Zuschauer ein paar Fakten an die Hand, aber in der Regel sprechen die spektakulären Bilder für sich: Zoologie als wahres Kinowunder.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL
Untraceable USA 2008, R: Gregory Hoblit, D: Diane Lane, Colin Hanks
„Eine vom Leben geprüfte Polizistin ermittelt gegen den Betreiber einer Internet-Website, der live den Foltermord an Menschen zeigt, wobei er den Vollzug des Verbrechens von der Zahl der Besucher seiner Seite abhängig macht. Der handwerklich solide Psycho-Thriller profitiert von der überzeugenden Hauptdarstellerin, wirkt aber in seiner undifferenzierten Kritik an Gewaltdarstellungen in den Medien nie glaubwürdig, vor allem weil er selbst die Foltermorde mit Freude am Detail darstellt.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI, OL
Urmel voll in Fahrt Deutschland 2007/08, R: Reinhard Klooss, Holger Tappe
„Zu seinem Geburtstag bekommt der Dino Urmel ein Panda-Mädchen als „Schwesterchen“ geschenkt, mit dem er sich zunächst gar nicht versteht. Doch dann verschlägt es die beiden auf eine Insel, wo sie es mit den verschlagenen Betreibern eines Vergnügungsparks zu tun bekommen. Als ihr Verschwinden bemerkt wird, setzen ihre Freunde einen Suchtruppe in Bewegung. Temporeiche, kindgerechte Zeichentrick-Geschichte, die in anrührenden Szenen vom Wert wahrer Freundschaft erzählt und sich gleichzeitig bemüht, die Hauptfigur des Kinderbuchautors Max Kruse einem Modernisierungsprozess zu unterziehen.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Verliebt in die Braut USA 2008, R: Paul Weiland, D: Patrick Dempsey, Michelle Monaghan
„Romantikkomödie nach dem in Filmen wie „Die Hochzeit meines besten Freundes“ oder „Harry und Sally“ bewährten Schema. Der Doc aus „Grey‘s Anatomy“, Patrick Dempsey, und Michelle Monaghan aus „Mission:Impossible 3“ geben das attraktive Paar, das sich erst zu spät seinen Gefühlen füreinander klar wird.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL
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Was am Ende zählt Deutschland 2006, R: Julia von Heinz, D: Vinzenz Kiefer, Marie-Luise Schramm
„Julia von Heinz‘ Debütfilm ist eine romantische Kontrastgeschichte zu den Medienberichten über Rabenmütter und verlassene Babys. In einem zwischen Armut, Abenteuer und zuverlässigem Sozialamt ziemlich solide verwahrlosten Berliner Milieu finden sich Carla (Paula Kalenberg) und Lucie (Marie Luise Schramm), um Carlas Schwangerschaft durchzustehen. Sie will zum erträumten Modestudium nach Lyon aufbrechen und bringt das Kind auf Lucies Namen für diese zur Welt. Dann aber kann keine auf das Baby verzichten.“ (tip) HH
Die Welle Deutschland 2008, R: Dennis Gansel, D: Jürgen Vogel, Frederick Lau
„Rainer Wenger ist Lehrer an einem deutschen Gymnasium. Er soll in einer Projektwoche das Thema Autokratie durchnehmen. Die Klasse bezweifelt, dass eine Diktatur wie in Nazideutschland heute noch möglich wäre. Der Lehrer beginnt spontan ein Experiment. Die Schüler müssen ihn fortan mit Herr Wenger ansprechen, bei jeder Wortmeldung aufstehen, gerade sitzen. Die Klasse macht mit und nimmt die Regeln der nächsten Tage mit wachsender Begeisterung auf: eine Uniform, ein Logo, ein gemeinsamer Gruß. Dennis Gansel verfilmt zum ersten Mal für das Kino ein schulisches Experiment, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 an einer kalifornischen Highschool durchführte.“ (cinefacts) H, HB, HH, HL, KI, OL
Wilde Unschuld USA 2007, R: Tom Kalin, D: Julianne Moore, Stephen Dillane
„Queer-Regisseur Tom Kalin nimmt sich der authentischen, inzestuösen Geschichte des Bakelit-Erben Anthony Baekeland an, der 1972 seine Mutter ermordete. Julianne Moore ist die Idealbesetzung für die geltungsbedürftige Upper-Class-Ehefrau, die den Sohn zum engsten Vertrauten macht und alle Grenzen überschreitet. Den entfremdeten Figuren kommt in den stilvollen Dekors alle Lebenskraft abhanden, wie Puppen lässt Kalin sie in eine fatale Richtung taumeln.“ (tip) H, HB, HH
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Young Collection, die 39ste! „Kurzfilmwettbewerb und Forum für junge Filme des Filmbüros. Das Publikum und eine Jury wählen den besten Film des Programms aus zehn Kurzfilmen aus.“ (Filmbüro Bremen) HB
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10 Fragen an den Dalai Lama USA 2006, R: Rick Ray
„Der amerikanische Dokumentarfilmer Rick Ray hat in Dharamsala, der indischen Residenz des Dalai Lama, vor einigen Jahren ein Gespräch mit dem Oberhaupt der Tibeter geführt. Zehn Fragen durfte er stellen, bei deren Vorbereitung wirkten alle seine amerikanischen Freunde mit. In der Zwischenzeit haben die Fragen an Aktualität nichts eingebüsst, sie entspringen allerdings einer westlichen Perspektive. (Was würden wohl Tibeter oder Inder den Dalai Lama fragen?) Das Interview ist unterlegt mit Aufnahmen aus der Kultur der Exiltibeter in Indien (vor allem aus Klöstern) und mit Archivmaterial zur Geschichte Tibets; letzteres illustriert die chinesische Besetzung und auch die frühen Jahre des Dalai Lama. Der Film ist schlicht gemacht und informativ.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, HL, KI