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Archiv-Artikel

Neuer Sexskandal bei UN im Kongo

Von D.J.

KINSHASA afp/taz ■ Die UNO ermittelt erneut gegen Soldaten der UN-Mission im Kongo (Monuc) wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger. Monuc-Sprecher Kemal Saiki erklärte in Kinshasa, man sei „tief besorgt über jüngst aufgetauchte Anschuldigungen gegen manche unserer Blauhelme in Nord-Kivu wegen sexueller Ausbeutung und Übergriffe“. Die UN-Abteilung für innere Ermittlungen (OIOS) habe im März ein Verfahren eingeleitet. UN-Quellen sagten AFP, es gehe um einen Kinderprostitutionsring im ostkongolesischen Distrikt Masisi nahe der Provinzhauptstadt Goma. Indische UN-Soldaten hätten zwischen Mitte 2007 und Anfang 2008 junge Mädchen für Sex in ihrem Camp bezahlt. Die Region war in der fraglichen Zeit Kriegsgebiet zwischen Regierungstruppen und Rebellen des Tutsi-Generals Laurent Nkunda. Der Großteil der Zivilbevölkerung war auf der Flucht. Die UN-Mission Monuc hatte im Februar 2005 ihren Soldaten im Kongo Kontakt zur Zivilbevölkerung verboten, um Prostitution zu verhindern. Doch zwischen Dezember 2004 und August 2006 sind nach UN-Angaben mindestens 140 einzelne Anschuldigungen von sexuellen Übergriffen, Vergewaltigungen oder Prostitution Minderjähriger gegen UN-Soldaten im Kongo erhoben worden. D.J.