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Archiv-Artikel

Mathe-Vergleichsarbeit frustriert Schüler

Zentraler Test im ersten Turbo-Abi-Jahrgang soll sehr schlecht ausgefallen sein. Eltern kritisieren, er sei zu umfangreich gewesen. Schulamt sieht keinen Zusammenhang mit achtjährigem Gymnasium, aber Anreiz für modernere Methodik

Die zentrale Abschlussprüfung für die zehnten Klassen an Gymnasien soll im Fach Mathematik an vielen Schulen sehr schlecht ausgefallen sein. Nach Berichten von Eltern haben an einigen Gymnasien drei Viertel der Schüler eine Fünf oder Sechs und einige Klassen einen Schnitt von 4,3. Die Prüfung macht 40 Prozent der Jahresnote in Mathematik aus, die als Hauptfach für die Versetzung relevant ist.

Die Bildungsbehörde hat keinen Notendurchschnitt für Hamburg errechnet. „Wir haben Klassen, die die Durchschnittnote 2,2 erzielten, aber auch renommierte Gymnasien mit Durchschnittsnote 4“, sagt Schulamtsleiter Norbert Rosenboom.

Die Elternkammer wüsste gern Genaueres, hatte sie doch vor dem Timing der Prüfung gewarnt und gefordert, diese auszusetzen. Geprüft wurde der ohnehin durch Reformhast geplagte Pionierjahrgang des achtjährigen Gymnasiums (G8), der jetzt die 10. Klasse beendet und schon seit einem Jahr den Stoff der Oberstufe lernt.

Dennoch gab es Anfang Mai die zentralen Arbeiten, die den Stoff aus der Mittelstufe prüfen. „Wir sehen uns in unserer Kritik bestätigt“, sagt Elternkammer-Sprecher Peter Albrecht. Um an Zahlen zu kommen, starte die Kammer jetzt eine Umfrage unter Elternräten.

„Die Arbeit war zu umfangreich. Sie hat den Kindern keinen Raum zum Nachdenken gelassen“, sagt die Bergedorfer Elternrätin Petra Petersen-Griem. „Selbst Leistungsstarke kamen damit nicht zurecht und werden davon abgehalten, Mathe als Leistungskurs zu nehmen.“ Eine Aufgabe habe kaum ein Schüler lösen können, weil es nicht gestattet war, wie sonst üblich, die Formeltabelle zu benutzen.

Rosenboom sieht dagegen keinen Zusammenhang zum G8, da die Prüfung bereits zum dritten Mal stattfinde und 2007 und 2006 in Mathe ebenso schlecht ausgefallen sei. Er sieht das Problem in einem „eher formelhaften Mathematikunterricht“, der die Schüler zu wenig darin fordere, selber Lösungen zu suchen. „Die Schulen lernen mit den Vergleichsarbeiten, auf eine moderne Methodik umzustellen“, sagt der Amtsleiter. Schulen mit schlechten Ergebnissen könnten die Arbeit noch einmal schreiben lassen oder ihre Schüler mündlich prüfen. KAIJA KUTTER