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Archiv-Artikel

Machtkampf bei VW eskaliert

Der Aufsichtsratschef des VW-Großaktionärs Porsche, Wolfgang Porsche, hat die Strategie des Wolfsburger Autobauers massiv angegriffen und auch den VW-Betriebsrat scharf kritisiert. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh wiederum warf Porsche vor, das Klima zu vergiften. Porsche zerstöre das Vertrauen der VW-Belegschaft in den Großaktionär. Auch VW-Vorstandschef Martin Winterkorn wies die Kritik Porsches unter Verweis auf die Rekordergebnisse des Konzerns zurück, wie ein Sprecher am Donnerstag am Rande einer VW-Betriebsversammlung in Wolfsburg sagte. Porsche besitzt derzeit rund 31 Prozent an VW und will seinen Anteil bis zum Herbst auf über 50 Prozent ausbauen. Seit Monaten tobt ein heftiger Konflikt über die künftige Machtverteilung in einem Porsche/VW-Konzern. Die von der Bundesregierung am Dienstag beschlossene Neufassung des VW-Gesetzes sieht vor, dass in der VW-Hauptversammlung weiterhin eine Sperrminorität von 20 Prozent gilt, die dem Land Niedersachsen ein Vetorecht bei wichtigen Entscheidungen garantiert. Zudem kann etwa die Verlagerung von Produktionsstätten auch künftig im Aufsichtsrat nur mit Zustimmung der Arbeitnehmervertreter beschlossen werden. EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy hatte wegen der Regelung zur Sperrminorität umgehend mit einer neuen Klage gedroht. Osterloh sagte, er halte eine Klage der EU-Kommission für aussichtslos. dpa