unverbremt : Ins Internet oder in die Wurst
Zebrafinken, Rennmäuse, Guppys, Shetlandponys, Vogelspinnen, Zwergziegenböcke – es gibt kaum eine Tierart oder -rasse, die nicht früher oder später im Internetforum www.bremen.de angeboten würde. Jeden Tag zu haben sind jede Menge Katzen und Hunde – derzeit auch besonders viele „Kitten“ und „Katzenbaby’s“. Die Gründe, warum ihre Besitzer – manche nennen sich auch „Eltern“ – ihre Tiere dringend loswerden müssen, sind vielfältig und durchaus nachvollziehbar: Allergie, Umzug, zu wenig Zeit.
Nicht selten stellt auch jemand mit dem neuesten Tiererwerb fest, dass die Wohnung eigentlich keine weitere Katze mehr verkraften kann – oder wird von den alteingesessenen Viechern darauf gestoßen, die den Neuzugang vermöbeln, weil sie Angst um’s Futter haben.
Regelmäßig entspinnt sich auf der Internet-Seite eine Diskussion darüber, ob die Tieranbieter nicht höchst fragwürdig handeln und selbst mal ein paar Nächte im Tierheim verbringen sollten – als Strafe für ihr Verhalten. Die Beschimpften pöbeln dann aufs Entzückendste zurück, sie würden schließlich nicht ihre Kinder inserieren, sondern bloß ihre Tiere. Offenbar, um die Debatte noch einmal richtig anzuheizen, bot jüngst jemand seinen Dalmatiner „Spike“ an. Der sei schon zwölf und er würde lieber einen jungen Hund zum Spielen haben, lautete die Begründung. Das Gift und die Galle, die daraufhin versprüht wurde, war preisverdächtig. Dabei war der Mensch wenigstens ehrlich. „P.S.: Spike macht mehrmals am Tag Pipi in die Wohnung.“ eib