: Clinton vor dem Abgang
Die Senatorin lässt Meldungen über Rückzug von Kandidatur dementieren, doch der Druck steigt
WASHINGTON rtr/dpa ■ Hillary Clinton wird sich laut ihrem Wahlkampfleiter Terry McAuliffe am Dienstag nicht aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten zurückziehen. Ein Bericht, wonach die New Yorker Senatorin noch am Abend anerkennen wolle, dass ihr Rivale Barack Obama genug Delegierte für eine Nominierung zusammenhabe, sei „nicht korrekt“, teilte das Clinton-Lager mit. „Niemand kommt bis jetzt auf die Zahl, um der Nominierte der Demokratischen Partei zu sein“, betonte McAuliffe im Sender CNN.
Die Agentur AP hatte Entsprechendes zuvor unter Berufung auf zwei hochrangige Mitarbeiter aus dem Clinton-Lager gemeldet. Zwar berichtete AP auch, die frühere First Lady werde ihre Kampagne noch nicht offiziell für beendet erklären. Die Agentur zitierte aber auch die Clinton-Mitarbeiter mit den Worten, dass die Kampagne der 60-Jährigen bei allem guten Willen vorbei sei.
Zuvor hatte auch Expräsident Bill Clinton entsprechende Spekulationen genährt: „Dies könnte der letzte Tag sein, an dem ich an einer solchen Kampagne beteiligt bin“, sagte er in Milbank im Bundesstaat South Dakota. Seine Frau liegt bei den Delegiertenstimmen praktisch chancenlos hinter Obama zurück.
Mit den Ergebnissen der Vorwahlen aus Montana und South Dakota wurde vergangene Nacht gerechnet. Die Senatorin von New York hatte ihre Unterstützer zu einer Abschlussparty eingeladen. Dort wollte sie eine Botschaft verkünden, die Obama-Anhänger als Signal für einen Rückzug deuteten. Es soll bereits erste Kontakte zwischen dem Clinton- und dem Obama-Lager geben.