: Über die Milchpreise entscheidet Aldi
Handel erhöht Preise weniger stark als angekündigt, Landwirte fordern Zusagen ein
BERLIN rtr/dpa ■ Dutzende Milchbauern haben am Mittwoch erneut für einen stabilen Milchpreis protestiert und mit Lieferstopps gedroht. Gleichzeitig kündigten Einzelhandelsketten an, ihre zunächst um zehn Cent angehobenen Preise wieder um drei Cent zu senken. Den Ausschlag hatte Aldi gegeben. Der Discounter wollte Lidl, der eine Erhöhung um zehn Cent angekündigt hatte, im Endkundengeschäft unterbieten. Dennoch sollten zehn Cent an die Molkereien fließen. Mittlerweile teilte auch Lidl mit, einen Teil der Preiserhöhung rückgängig zu machen: Nur noch sieben Cent mehr sollen es in Zukunft sein. Die Erhöhung von 20 Cent pro Päckchen Butter hat Lidl ganz gestrichen. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) forderte dagegen, die Zahlungen müssten mehr als bloß eine „kurzfristige Geschichte“ sein. Für eine langfristige Stabilisierung kann sich der Milchindustrieverband „vorübergehende EU-Exportsubventionen“ vorstellen, um die Milch günstiger ins Ausland verkaufen zu können. Davon hält der BDM nichts: Entscheidend sei die Situation auf dem Binnenmarkt.