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Archiv-Artikel

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Der Job des Feuerwehrmannes besteht im Warten auf den Ernstfall. Wer das italienische Bistro gegenüber der Wache Mörkenstraße besucht, kann sich davon ein Bild machen: Meist geschieht nichts, aber einmal wurden wir Zeugen der Umsicht, mit der die Feuerwehr zu Werke geht.

Gerade ist der Löschzug zurückgekehrt – der „besteht aus mehreren Fahrzeugen, deshalb Zug“, doziert ein Kollege – da beginnt es, aus dem roten Müllschlucker 50 Meter die Straße runter zu qualmen. Ein Kollege tritt unters Fenster der Wache und weist einen Mann im ersten Stock auf den Brand hin.

Eine Weile geschieht nichts. Dann geht ein Rolltor auf. Der Feuerwehrmann geht zu dem Mülleimer. Er ist nur der Spähtrupp. Auf einen Wink schwingen sich drei Mann auf einen Laster, der Diesel schlackert, der Wagen rollt zum Eimer rüber. Einer schiebt den Rollladen an der Wagenseite hoch und fährt einen Wagen mit Feuerlöschern heraus. Ein Zweiter öffnet den Boden des Mülleimers. Der Unrat purzelt zu Boden. Ein Dritter stochert im Müll, als sei er ein Augur, der in den Eingeweiden eines Opfertieres zu lesen versteht.

Zu löschen gibt es nicht viel. Der Müll wird eingesackt, der Rollladen zugeschoben, Aufsitzen, Rückmarsch. Unsereins ist beim Cappuccino angekommen und sonnt in dem Gefühl, a) bestimmt eine Katastrophe verhindert zu haben, b) dass die Feuerwehr nichts anbrennen lässt. GERNOT KNÖDLER