: Asse: Vergleichen statt fluten
Nach dem Fund cäsiumverseuchter Lauge im Forschungsbergwerk Asse bei Wolfenbüttel haben Atomgegner verlangt, alle Vorbereitungen zur Flutung zu stoppen. „Um die Ursachen für den Laugeneintritt zu finden, müssen die Kammern mit dem Atommüll für Experten zugänglich bleiben“, sagte der Sprecher des Koordinationskreises Asse, Peter Dickel. Alle Möglichkeiten zur Sicherung des Endlagers müssten ergebnisoffen miteinander verglichen werden.
Dickel forderte, andere Stilllegungskonzepte für die Asse vorzubereiten und Geräte für eine mögliche Rückholung der 126.000 in der Asse lagernden Atommüll-Fässer zu entwickeln. Der Betreiber, das Helmholtz Zentrum München, will die Anlage mit einer Magnesiumchlorid-Lösung fluten und die Fässer mit schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen im Schacht lassen.
„Die Laugen in der Asse II sind mit Cäsium, Strontium und Plutonium belastet, zum Teil oberhalb der Grenzwerte“, betonte Dickel. Doch die Grenzwerte seien nicht das eigentliche Problem: „Seit 20 Jahren haben wir Laugenzuflüsse, das ist der Skandal“. Damit sei der „größte anzunehmende Unfall“ bereits eingetreten. Denn der Atommüll sollte über eine Million Jahre trocken und von der Biosphäre isoliert liegen. „Mit der Flutung hätten wir dann einen nicht mehr beherrschbaren Katastrophenfall“, sagte Dickel. Die Arbeitsgemeinschaft hat am kommenden Samstag zu einer Demonstration in Remlingen aufgerufen. dpa