Der Tourismusmagnet Hamburg : Masse statt Klasse
Reeperbahn, Hagenbeck und Neuer Wall waren früher, Hafengeburtstag, Alstervergnügen und Dom sind unverwüstlich, König der Löwen, Harley Days und Tamm-Museum sind jetzt, und die Zukunft verheißt die Elbphilharmonie – die Mega-Event-City an der Elbe definiert sich eher über Masse als Klasse.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Richtig schlimm ist das nicht und genervte Eingeborene kennen manch‘ ruhigen Schlupfwinkel. Dennoch hat dieses marktschreierische Touristenlocken, mit dem die vermeintliche Weltmetropole so penetrant hausieren geht, etwas Niveauloses. Dies gilt umso mehr, wenn ein selbst gewählter Maßstab wie Kopenhagen ernst genommen wird.
Abgesehen von wenigen Highlights wie Schauspielhaus oder Kunsthalle hat Hamburg nicht wirklich viel zu bieten, was das Herz Kunstbeflissener höher schlagen ließe. Muss ja auch nicht, aber dann sollten Tourismussenatorinnen und Tourismusmanager sich auch dieser Realität stellen.
Hamburg ist weder Lissabon noch Florenz und schon gar nicht Madrid oder Paris. Es hat den Hafen, frische Luft und eine Menge niedrigschwellige Angebote für Kegelclubs aus dem Ruhrpott zu bieten. Das ist die Liga, in welcher der selbst ernannte Tourismusmagnet spielt.
Nicht wirklich schlimm, wie gesagt. Aber man muss es auch mal aussprechen.