Klage gegen AKW-Abschaltung

STUTTGART dpa/taz ■ Der Energiekonzern EnBW hat das Bundesumweltministerium verklagt, um ein Aus für das baden-württembergische Atomkraftwerk Neckarwestheim I im kommenden Jahr zu verhindern. Die Klage vor dem Verwaltungsgericht Mannheim soll konkret die Genehmigung für eine Verkürzung der Laufzeit des jüngeren Blocks II zugunsten einer längeren Produktionszeit des älteren Blocks I erzwingen, wie Konzernchef Hans-Peter Villis der Stuttgarter Zeitung sagte. „Wir setzen uns für die Laufzeitverlängerung von Neckarwestheim I wie für die Laufzeitverlängerung aller Kernkraftwerke ein.“ Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar nannte die Klage „unmoralisch“. Der Reaktor stehe auf geologisch instabilem Untergrund. Minister Sigmar Gabriel (SPD) hatte die Laufzeitverlängerung für den 32 Jahre alten Block I abgelehnt und dies mit Sicherheitsrisiken begründet. Nach bisheriger Planung soll der Meiler Ende 2009 vom Netz gehen.