: Kritik an Lagerversuchen
Eine Bürgerinitiative übt Kritik an den geplanten Versuchen zur Atommüll-Endlagerung
Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg befürchtet, dass in Gorleben einfache Edelstahl-Kokillen mit stark strahlendem Atommüll im Salzstock versenkt werden könnten. Damit entfiele eine Barriere, die ein Austreten von Radioaktivität in die Biosphäre verhindern soll, teilte die Bürgerinitiative am Montag mit. Zur Endlagerung ist eigentlich ein doppelwandiger Gusseisenbehälter namens Pollux entwickelt worden, der fast keine Strahlung durchlässt. Dennoch will die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) die Einlagerung in Kokillen von September an in Landesbergen (Kreis Nienburg) testen.
Der Teststand für die Kokillen in einem ehemaligen Kohlebergwerk befinde sich noch im Aufbau, sagte DBE-Geschäftsführer Hartmut Meyer in Peine. „Es wird geprüft, ob das ein alternatives Konzept ist, das man einsetzen könnte.“ Von einer Ablösung des Pollux- Behälters könne noch keine Rede sein. Bei dem Testlauf mit den Kokillen in Landesbergen komme kein strahlendes Material zum Einsatz, so Meyer.
Im Gorlebener Salzstock unterhält die DBE ein Erkundungsbergwerk. Mit dem Ziel, Gorleben zum nationalen Endlager für stark strahlenden Atommüll zu machen, wurde der Stock über Jahrzehnte hinweg erkundet und ausgebaut. DPA