: Nur kleines Geld für Hapag-Lloyd
Die Gebote für die zum Verkauf stehende Hamburger Reederei Hapag-Lloyd liegen nach Insiderinformationen unter dem Buchwert der Container-Reederei. Die Offerten würden nur etwa drei Milliarden Euro betragen, berichtete das Fachblatt Börsen-Zeitung am Dienstag. Das Bieterverfahren war am Vortag um Mitternacht zu Ende gegangen (taz berichtete). Die 161 Jahre alte Traditionsreederei wird von der Muttergesellschaft, dem Hannoveraner Touristik- und Logistikkonzern TUI, zum Verkauf angeboten. Als Erlös war ursprünglich mit bis zu sieben Milliarden Euro kalkuliert worden. TUI wollte sich gestern nicht äußern. Bis Mitte August sollen die eingegangenen Angebote geprüft werden, danach wird es wahrscheinlich eine zweite intensivere Verhandlungsrunde geben.
Als sicher gilt, dass die Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur eine Offerte abgegeben haben. Sie soll ihre Bewertung für Hapag-Lloyd auf 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro reduziert haben, berichtete die britische Fachzeitung Lloyd‘s List unter Berufung auf Branchenkreise. Im ersten Quartal habe NOL den Wert noch mit 4 bis 4,6 Milliarden Euro kalkuliert, so das Fachblatt. Auch das Hamburger Konsortium „Albert Ballin“ um den Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne und den Privatbankier Christian Olearius hat am Montag „ein wettbewerbsfähiges Angebot“ eingereicht. An dem Konsortium will sich auch die Stadt Hamburg beteiligen. DPA/TAZ