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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... Klaus Kinski? Endlich eine irre Akte bekommen

Von AE

Cholerisch, exzentrisch und schwierig – so gab sich Klaus Kinski in der Öffentlichkeit. Egal, ob bei seiner Bühnenshow „Jesus Christus Erlöser“ in der Berliner Deutschlandhalle 1971, bei seinen Auftritten in Cannes in den 1980er-Jahren oder in Talkshows, meist trieb er seine Zuschauer und Gesprächspartner an den Rand des Wahnsinns. Während seiner Wutanfälle trat das Schauspielgenie andere schon mal in den Hintern.

Ähnlich charmant behandelte Klaus Kinski im Jahr 1950 eine Ärztin. Danach wurde er in eine Berliner Psychiatrie eingeliefert – und blieb drei Tage dort. Aufschluss über dieses Ereignis gibt Kinskis jetzt entdeckte Patientenakte. Sie befindet sich unter den rund 90.000 historischen Dokumenten der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, die am Montag an das Landesarchiv übergeben wurden.

Den Exzentriker deshalb als Irren zu bezeichnen, lehnt Vivantes-Psychotherapeutin Christina Härtel aber ab: „Wenn er einmal auffällig geworden ist, ist er noch lange kein Psychopath.“ Anderer Meinung waren da wohl die Indios, die am Dreh von Werner Herzogs „Fitzcarraldo“ (1982) im brasilianischen Urwald beteiligt gewesen sind. Sie boten dem Regisseur an, den Hauptdarsteller Kinski zu töten – so sehr tyrannisierte er das ganze Team.

Ein wenig verrückt war Klaus Kinski sicher. In den historischen Akten tauchen noch andere sympathische und verrücktere Patienten auf. Zum Beispiel Franziska Schanzkowska. Die polnische Fabrikarbeiterin gab sich als die russische Zarentochter Anastasia aus. AE FOTO: AP