WAS MACHT EIGENTLICH ... Meryl Streep?
: Sich beim BE bewerben

Momentan sieht man die US-amerikanische Schauspielerin als singende Ulknudel durch die Abba-Komödie „Mamma Mia!“ turnen. Nach eigenem Bekunden hatte die 59-Jährige dabei sehr viel Spaß – mindestens so viel wie 2006 in „Der Teufel trägt Prada“, als sie eine fiese Modezarin karikierte. Meryl Streep, der immer das Image der „Ernsthaften“ anhaftete, hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch Komödien kann.

Jetzt aber möchte die Schauspielerin mit der markanten Nase dorthin zurückkehren, wo sie berühmt wurde: ins Charakterfach. Die für Filme wie „Kramer gegen Kramer“ oder die Virginia-Woolf-Adaption „The Hours“ gefeierte Hollywood-Diva würde gerne Brechts „Mutter Courage“ spielen. Und zwar am liebsten im Berliner Ensemble, dem legendären Brecht-Theater an der Spree.

Ihre Chancen stehen nicht schlecht: 2006 spielte sie die Mutter Courage im New Yorker Delacorte Theater. Auch mit dem BE ist Streep vertraut: Letzten Sommer traf sie sich mit Regisseur Robert Wilson, der am BE die „Dreigroschenoper“ inszenierte, und ließ sich das Theater zeigen. Eine BE-Sprecherin zeigt sich noch heute beeindruckt von der Detailkenntnis des Gastes. Streep habe sogar gewusst, dass Brecht auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben liegt. Das klingt, als habe sich eine offizielle Bewerbung erübrigt. Trotzdem liegt die Messlatte für die Mimin aus Hollywood ziemlich hoch: An die umwerfende Präsenz einer Carmen-Maja Antoni muss man erst mal rankommen. API FOTO: REUTERS