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Archiv-Artikel

Hapag soll in Hamburger Händen bleiben

Das wünscht sich zumindest der Betriebsrat von Hapag-Lloyd. Der Mutterkonzern TUI will sich von der Hamburger Traditionsreederei trennen. Zwei mögliche Käufer stehen bislang fest. Die Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze

Unter dem Motto „Jetzt geht’s um die Wurst“ protestierten am Mittwoch rund 300 Mitarbeiter der Hapag-Lloyd gegen einen möglichen Verkauf des Unternehmens. Mit bunten Fahnen zogen die Reederei Angestellten zu einem Wurststand an der Mönckebergstraße, wo sie zu einer „aktiven Mittagspause“ zusammen kamen. Der Aktion war eine Betriebsversammlung vorausgegangen. Dabei hatte sich die Belegschaft gegen den Verkauf der Reederei an einen ausländischen Bewerber ausgesprochen.

Bei einem Verkauf des Hamburger Traditionsunternehmens könnten bis zu 2.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Bereits Anfang Juli hatten die Beschäftigten der größten deutschen Frachtreederei gegen die Verkaufspläne des TUI Konzerns protestiert.

Zwei mögliche Käufer für die TUI-Schifffahrtssparte stehen bislang fest. Das ist zum einen die Singapurer Logistik- und Schifffahrtsgruppe Neptune Orient Lines (NOL), zum anderen ein Hamburger Konsortium. Die Stadt Hamburg hatte sich gemeinsam mit einer Investorengemeinschaft als potentieller Käufer angeboten. Der Hapag-Lloyd-Betriebsratsvorsitzende Uwe Klein ist „optimistisch, dass die Hamburger Lösung zum tragen kommt“. Dies sei rein von der wirtschaftlichen, und nicht nur von der emotionalen Seite die richtige Lösung.

Ein Verkauf an einen ausländisches Unternehmen würde nicht nur die Mitarbeiter hart treffen, sondern auch auf das Gesamtgefüge im Hamburger Hafen auswirken. „Das ist ein großes Gebilde und Hapag-Lloyd ist ja nur ein Teil davon.“ Wie viele unverbindliche Angebote für die Frachtreederei letztlich abgegeben wurden, ist bislang unklar.

Dass bereits ein dritter Mitbewerber feststehe, konnte Klein nicht bestätigen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte berichtet, „ein Privat-Equity-Fond hat den Hut in den Ring geworfen“ „Der Vorstand sagt uns nichts“, so Klein. Er habe aus den Medien davon erfahren. Am 11. August werde der Aufsichtsrat offiziell über die weiteren Bewerber informieren.

Solange werde der Protest in der Belegschaft weitergehen. Der Veräußerungsprozess gehe mit bindenden Angeboten jetzt in die zweite entscheidende Runde. Und da werde es nicht „bei einmal die Mittagspause verlängern und gemeinsam zur Würstchenbude gehen bleiben“ ,sagt Klein.RABEA WACHSMANN