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Archiv-Artikel

Farbe für die Mauer

Die East Side Gallery wird saniert und ab Herbst neu bemalt – von Künstlern, die auch 1990 am Werk waren

Künstler aus aller Welt, die einst die East Side Gallery an der Mauer schufen, sind wieder an den Ort ihrer Schöpfung eingeladen. In den nächsten Monaten wird die Gallery in Friedrichshain umfassend saniert. Ab dem Herbst sollen die Künstler die Mauersegmente neu bemalen, sagte der Vorsitzende der Künstlerinitiative Kani Alavi. Fast alle der einst 118 Künstler aus dem In- und Ausland, die die Mauerreste nach der Wende mit verschiedensten Motiven bunt gestalteten, seien bereits angeschrieben worden. Wenn die Arbeiten zügig vorangehen, könnte die East Side Gallery zum 20. Jahrestag des Mauerfalls im November 2009 im neuen Glanz erstrahlen.

Zuerst müssten zwar noch die derzeitigen Bauarbeiten an der rund 1,3 Kilometer langen Touristenattraktion beendet werden. Von etwa Ende Oktober an könnten dann jedoch die ersten Künstler nach Berlin kommen und „ihre“ Mauerstücke mit den Originalmotiven neu bemalen. Bei der East Side Gallery handelt es sich um ein erhalten gebliebenes Stück der Berliner Mauer zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke, das als eine der wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt gilt.

Die Arbeiten an der East Side Gallery waren notwendig geworden, weil vor allem die Farbe abblätterte. „Beim ersten Bemalen 1990 kurz nach dem Mauerfall haben wir billige Farbe verwendet, die leider nicht so lange hält“, sagte Alavi. Daher müssten die alten Bilder mit einem Sandstrahl abgetragen und die Mauerüberreste saniert werden, bevor die Bilder nach Originalvorlage erneuert werden könnten. „Das passiert nicht alles auf einmal, sondern Stück für Stück, so dass auch die Künstler nach und nach arbeiten können.“ DPA