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Archiv-Artikel

Bahn setzt auf Zeitarbeit

Lokführer-Gewerkschaft empört über „Lohndumping“

BERLIN rtr/dpa ■ Die Lokführergewerkschaft GDL wirft der Bahn Lohndumping bei Lokführern in Zeitarbeit vor. Der Konzern habe mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA einen Tarifvertrag für Zeitarbeiter geschlossen, nach dem Lokführer mit allen Zulagen lediglich auf 12,56 Euro in der Stunde kämen, erklärte die GDL. Nach dem regulären Lokführer-Tarifvertrag betrage der Stundenlohn dagegen 17,10 Euro. „Das ist Lohndumping im eigenen Unternehmen“, kritisierte GDL-Chef Claus Weselsky.

Obwohl gleicher Lohn für gleiche Arbeit gesetzlich vorgeschrieben sei, unterlaufe die Transnet diese Regelung und schließe einen Dumpingtarifvertrag ab. Die GDL hielt der Bahn zudem vor, auch den im Frühjahr mitvereinbarten Grundlagentarifvertrag zu verletzten, der die Verhandlungskompetenz für Lokführer der GDL zuerkenne. Die Bahn wies die Vorwürfe zurück. Zwar bestätigte ein Sprecher die genannten Tarife. Allerdings beziehe sich die Bezahlung von 12,56 Euro für Zeitarbeiter auf Berufseinsteiger und entspreche im Jahreswert den mit der GDL vereinbarten Tarifen. Ein Stundenlohn von 17,10 Euro gelte für Lokführer mit 20-jähriger Berufserfahrung.