: Wenig Schüler – wenig Kloppe
An Brandenburgs Schulen sinkt die Zahl der Gewaltstraftaten. Ein Grund sind die zurückgehenden Schülerzahlen. Großteil der Fälle sind leichte Körperverletzungen
Die Zahl der Gewaltstraftaten an Brandenburgs Schulen ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. In Klassenzimmern oder auf Schulhöfen seien 722 Delikte, vor allem Körperverletzungen, registriert worden, somit 45 weniger als im Jahr zuvor, sagte der Sprecher des Potsdamer Bildungsministeriums, Stephan Breiding. Im Jahr 2005 waren noch 844 Gewaltstraftaten wie auch Raub oder Misshandlung mit Tatort Schule angezeigt worden. „Der weitere Rückgang ist positiv zu bewerten, er ist aber zum großen Teil auf die zurückgehenden Schülerzahlen zurückzuführen.“
Breiding betonte zugleich, dass die Statistik auch die Gewaltdelikte beinhaltet, die etwa von Jugendlichen auf dem Schulhof außerhalb von Unterrichtszeiten begangen wurden. Der Sprecher kündigte an, dass es zum neuen Schuljahr ein neues Rundschreiben mit Tipps für Lehrer und Schulleitungen geben werde. „Darin sind Möglichkeiten aufgeführt, wie sie auf Gewalt in der Schule reagieren können, aber auch rechtliche Hinweise und Adressen von Kooperationspartnern, die im Notfall helfen“, erklärte Breiding.
Die Zahl der registrierten Gewaltstraftaten in Schulen war im Zeitraum von 2002 (744) bis 2005 (844) gestiegen. Im Jahr 2006 gab es einen deutlichen Rückgang auf 767 Delikte, der sich im vergangenen Jahr nun fortgesetzt hat. Allein in 536 der insgesamt 722 Fälle des vergangenen Jahres handelte es sich den Angaben zufolge um leichte Körperverletzungen.
Breiding verwies darauf, dass es an immer mehr Schulen Gewaltpräventionsprogramme gebe. „Dabei werden etwa Schüler oder Lehrer zu Streitschlichtern ausgebildet.“ Diese Mediatoren würden bei Prügeleien und drohenden Auseinandersetzungen eingreifen. Zahlreiche Institutionen und Vereine arbeiten zudem vernetzt im Bereich der Gewaltprävention an Schulen und dem Umfeld. Dazu gehören die Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule sowie die Caritas. DPA