Tempelhof bleibt noch beim Bund

Der Bund bleibt beim Berliner Flughafen Tempelhof nach Ende des Flugbetriebs am 30. Oktober voraussichtlich zunächst finanziell in der Pflicht. Das Land Berlin wird den Flughafen nicht wie geplant vor diesem Termin komplett übernehmen, wie die Berliner Morgenpost berichtete. Ein Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen bestätigte, dass es Verzögerungen gibt. Er widersprach aber der Darstellung, diese seien bewusst vom Land herbeigeführt worden, um Kosten auf den Bund abzuwälzen. Derzeit gehört der Flughafen Bund und Land, wobei der Bund die Mehrheit besitzt. Die Betriebskosten nach der Stilllegung werden mit 5 Millionen Euro im Jahr angegeben. Der Sprecher des Finanzressorts sagte, es müsse noch ein Wertgutachten erstellt werden, das bis 30. Oktober vorliegen solle. „Dann ist allerdings noch kein Kaufvertrag geschlossen.“ Ob mit einer Einigung noch in diesem Jahr zu rechnen sei, konnte er nicht sagen. Im Hauptstadtfinanzierungsvertrag hatten sich Bund und Berlin darüber geeinigt, dass das Land nach der Schließung die Unterhaltskosten übernimmt. Die Schließung selbst war umstritten; Ende April fand dazu ein Volksentscheid statt, den die Tempelhoffans verloren. DPA