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Archiv-Artikel

Prozess gegen Mutter

22-Jährige steht wegen der Tötung ihres Kindes kurz nach der Geburt vor Gericht. Sie soll das Baby erstickt haben

Eine 22-jährige Mutter muss sich seit Dienstag vor dem Potsdamer Landgericht verantworten, weil sie ihr Baby kurz nach der Geburt in Nauen (Havelland) mit einem Handtuch erstickt haben soll. Der Totschlagsprozess begann mit der Verlesung der Anklage. Die junge Mutter, die bereits ein Kind hat, äußerte sich zunächst nicht. Ihr Anwalt kündigte an, dass mit Einlassungen seiner Mandantin beim nächsten Verhandlungstag am 14. August zu rechnen sei. Dabei werde sie „nicht in Abrede stellen, was die Staatsanwaltschaft ihr vorwirft“. In Brandenburg hatte in den vergangenen Monaten der Tod mehrerer Babys für Entsetzen gesorgt.

Laut Anklage soll die Frau in Nauen im Dezember 2007 einen rund 54 Zentimeter großen, lebenden Jungen daheim zur Welt gebracht haben. Das Kind habe geatmet und geschrien, sagte der Staatsanwalt. Die zum Tatzeitpunkt 21-Jährige soll nach der Geburt die Nabelschnur durchtrennt und ihr Neugeborenes mit einem Handtuch erstickt haben. Anschließend habe sie es in eine Plastiktüte gewickelt und in einen Schrank im Badezimmer gesteckt. Später soll die Frau das Bündel in einem leer stehenden Haus in der Nachbarschaft abgelegt haben. Dort war das tote Kind im Februar 2008 durch Zufall entdeckt worden. Die Angeklagte hatte die Vorwürfe bereits eingeräumt. DPA