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Archiv-Artikel

Sozialversicherungen werden für Gutverdiener teurer

Schätzer erwarten Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze um 100 Euro. Entscheidung fällt im Herbst

BERLIN ap ■ Gutverdiener und ihre Arbeitgeber werden 2009 wohl auf jeden Fall etwas mehr in die Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung einzahlen müssen. Hintergrund ist ein erwarteter Anstieg der Beitragsbemessungsgrenzen wegen der günstigen Lohnentwicklung. Festgelegt werden die Grenzen aber erst im Herbst, wie die Deutsche Rentenversicherung und das Arbeitsministerium am Donnerstag betonten.

Die FAZ hatte unter Berufung auf eine Empfehlung des Schätzerkreises der Rentenversicherung gemeldet, die Grenzen für die Renten- und Arbeitslosenversicherung würden um knapp 2 Prozent angehoben. Damit würden die Beiträge im Westen auf Grundlage von 5.400 Euro (bisher 5.300) und 4.550 Euro im Osten (bisher 4.500) berechnet. Was darüber liegt, bleibt bei der Beitragsberechnung außen vor.

Die Rentenversicherung relativierte die Prognose: Die Grundlagen für die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen in 2009 würden im Herbst dieses Jahres ermittelt. Die jetzigen Schätzergebnisse bezögen sich auf vorläufige Annahmen, die sich noch ändern könnten.

Für die Kranken- und Pflegeversicherung liegt die Bemessungsgrenze derzeit bei 3.562,50 Euro. Auch sie dürfte etwas steigen. Unabhängig davon wird auch darüber spekuliert, ob der prozentuale Beitragssatz von derzeit 14,92 Prozent 2009 angehoben wird.

Die Rentenkassen sind wegen der guten Konjunktur gut gefüllt, auch wenn sich der Zuwachs bei den Beitragseinnahmen im zweiten Quartal etwas abgeschwächt hat. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung zitierte den Sprecher der Rentenversicherung, Dirk von der Heide, mit den Worten: „Die Beitragseinnahmen im ersten Halbjahr entsprechen unseren Erwartungen.“

Im gesamten ersten Halbjahr wuchsen demnach die Einnahmen aus Pflichtbeiträgen um 4,2 Prozent. Im Juni kamen 13,37 Milliarden Euro in die Rentenkassen, 3,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Inzwischen hat die Rentenversicherung 11,5 Milliarden Euro oder 0,71 Monatsausgaben als Rücklagen angesammelt.