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Vandalismus am verhüllten Marx-Monument in Chemnitz: Unbekannte haben zum wiederholten Male das im Rahmen eines Kunstprojektes verhüllte Chemnitzer Karl-Marx-Denkmal beschädigt. In der Nacht zum Dienstag wurden die Planen des weißen Würfels rings um das Monument in der sächsischen Stadt zerschnitten, wie die Polizei mitteilte. Anschließend drangen die Täter ins Innere ein und demolierten zwei große Lautsprecher, aus denen sonst tagsüber in Endlos-Schleife Marx’ Werk „Das Kapital“ zu hören ist. Die Höhe des Schadens war zunächst unklar. Bereits Ende Juni hatten Unbekannte an der Kunstinstallation gewütet. Seit Eröffnung vor knapp zwei Monaten besuchten rund 7.500 Menschen den verhüllten Marx.

Klimakritik geht als Faschingsscherz durch: Wie der Kölner Stadt-Anzeiger in seiner Ausgabe vom Dienstag meldete, wurde ein Strafverfahren gegen eine Gruppe namens „Pappnasen“ eingestellt, weil in ihrem Auftreten beim letzten Kölner Rosenmontagsumzug kein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz festgestellt werden konnte. Die 80 der NGO Attac nahestehenden Karnevalisten liefen mitsamt einigen Großpuppen unter dem Motto „Klüttendreck för Kölle und mir han nix zo kamelle“ (deutsch etwa: Kohlendreck für Köln, wir haben keine Süßigkeiten) im „Zoch vor dem Zoch“ mit, um gegen den Bau des RWE-Braunkohlekraftwerks Neurath zu protestieren. Beamte der Kölner Polizei filmten damals diese Aktion und wiesen die Teilnehmer darauf hin, dass es sich um eine anmeldepflichtige Demonstration handeln würde. Auch die Organisatoren des offiziellen Umzugs wandten sich seinerzeit gegen das ungebührliche Verhalten ihrer Pappnasen, während Oberpappnase Thomas Pfaff erklärte, das Wesen des Karnevals sei nun mal, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen.

Die Diskussionen um die Kulturpolitik in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt gehen weiter. In einem „Offenen Brief“ an den Oberbürgermeister der Stadt, Andreas Bausewein (SPD), haben Künstler und Kulturschaffende ihren Protest gegen einschneidende Sparmaßnahmen in der Kulturförderung und die generelle Entwicklung der Kulturpolitik zum Ausdruck gebracht. „Die Rolle der Kunst und ihre Bedeutung wird zu wenig reflektiert“, schreiben die Unterzeichner und fordern die Stadtväter dazu auf, aktiv „in die Zukunft zu investieren“ und Initiativen zu unterstützen. Der Brief kann elektronisch unterzeichnet werden und ist unter kulturerfurt.byte-revolution.de abrufbar.