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Archiv-Artikel

Klimacamp im Bau

Nach wochenlanger Diskussion um einen geeigneten Standort für das Klimacamp sind die ersten Teilnehmer im Camp am Volkspark eingetroffen. So ganz zufrieden mit dem Standort ist man nicht

VON RABEA WACHSMANN

„Das Klimacamp? Keine Ahnung.“ In der nahe gelegenen Schrebergartensiedlung am Hamburger Volkspark hat man noch nichts von dem am Freitag startenden Klima- und Anti-Rassismus-Camp bemerkt. Zu dem erstmals bundesweit veranstalteten Camp werden bis zu 2.500 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet. Viel ist noch nicht los auf der Camp-Wiese, an die 30 Teilnehmer haben bislang ihre Zelte aufgebaut und kümmern sich um die Infrastruktur im Camp. Eine vegane Volksküche ist im entstehen, Wasser und Strom gibt es bislang nicht.

„Wasser ist aber in der Mache“, sagt Ben aus Bayern. Der Abmachung, die Wiese des Areals vorab zu mähen, sei die Stadt nicht nachgekommen, erst unter Druck habe man angefangen das hohe Gras abzutragen. So ganz zufrieden ist Ben mit dem Platz nicht, alles sei zu kurzfristig entschieden worden. Auch scheint ihm das Gelände etwas klein.

Die Stromversorgung wird vom Camp selbst über Generatoren organisiert. Damit ist Öko-Anarchist Jan nicht einverstanden. Schließlich sei man hier um Alternativen aufzuzeigen, wie man die Klimakatastrophe verhindern könne. Einige Aktivisten haben sich deshalb vorgenommen ein Barrio ohne Strom zu machen – „mit Solarkochern und Solarduschen“, sagt Jan. Auch er findet den Standort zwar ganz idyllisch aber relativ abgelegen.

Mit der Zuweisung der 3,5 Hektar großen Wiese am Volkspark ging Ende vergangener Woche eine monatelange Diskussion um den Camp-Standort zu Ende. Auch Thomas aus Berlin und Tobias aus Heilbronn finden den Platz „zu weit draußen, aber der Flughafen ist immerhin näher, die Ausländerbehörde allerdings dafür weiter weg“.

Ab dem morgigen Freitag befassen sich die Teilnehmer eine Woche lang mit den Themen Klimawandel und Migration. Dazu sind eine Vielzahl von Veranstaltungen und Protestaktionen geplant. So soll eben unter anderem am Flughafen Fuhlsbüttel und vor der Ausländerbehörde gegen die Abschiebepolitik der Stadt Hamburg demonstriert werden. Als Zeichen für eine neue Klimapolitik möchte man als krönenden Abschluss des Camps am 23. August außerdem die Kraftwerksbaustelle Moorburg besetzen.