Schneller Schmetterling

Chinesin Liu Zige gewinnt Gold mit Weltrekord

BERLIN taz/dpa ■ Es ist das erste Gold für China im Pekinger Water Cube. Die Chinesin Liu Zige ist mit Weltrekordzeit über 200 Meter Schmetterling zum Olympiasieg geschwommen. Die 19-Jährige gewann in 2:04,18 Minuten und stellte den 17. Weltrekord dieser Spiele auf. Mehr als die Hälfte des Rennens hatte die bisherige Rekordhalterin Jessicah Schipper aus Australien dominiert. Am Ende wurde sie nur Dritte (2:06,26). Silber ging an die Chinesin Jiao Liuyang, die mit ihrer Zeit (2:04,72) ebenfalls unter dem alten Weltrekord blieb. Fast genau zwei Jahre hatte Schippers am 17. August 2006 im kanadischen Victoria aufgestellte Bestmarke von 2:05,40 Minuten Bestand.

„Ich habe mir niemals gedacht, dass ich hier Gold gewinnen kann“, sagte Liu Zige nach dem Rennen – mit dieser Ansicht stand sie wohl nicht allein. Denn Liu und die erst 17-jährige Jiao Liuyang sind bisher nicht in der Weltspitze aufgefallen. Jiao wurde zwar als 14-Jährige bei den Asienmeisterschaften 2006 in Singapur Erste über 200 Meter Schmetterling und Liu holte vor einem Jahr bei den chinesischen Meisterschaften Gold. Doch beide tauchten anschließend ab, um bei Olympia fulminant aus dem Wasser zu schnellen.

Nachdem Liu und Jiao in den Vorläufen die schnellste und vierstschnellste Zeit erreichten, gewannen beide im Pekinger Water Cube ihre Halbfinalläufe. Im Finale waren sie nicht mehr zu bremsen. Bleibt die Frage: Wie können zwei junge, unbekannte Schwimmerinnen zu solchen Hochleistungen aufdrehen? Der Verdacht schwimmt mit.