Dix: Datenhandel ist „Skandal“

Nach Auffassung des Berliner Datenschutzbeauftragen Alexander Dix ist der Missbrauch von persönlichen Daten in Deutschland ein „Skandal ersten Ranges“. Es gebe offenbar eine „mafiöse Szene“, die massenhaft mit Kontodaten Handel treibt, sagte Dix gestern im RBB-Inforadio. Das jetzt bekanntgewordene Ausmaß übertreffe die schlimmsten Befürchtungen. Dix forderte Konsequenzen bei der Gesetzgebung. Das Bundesdatenschutzgesetz privilegiere den Adresshandel auf „skandalöse Weise“. Es dürfe nicht sein, dass Name und Adresse weiterverkauft werden, wenn der Betroffene dem nicht widersprochen hat. Adresshandel könne nur zugelassen werden, wenn die Menschen dem ausdrücklich zugestimmt haben. Der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit hatte am Montag Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft gestellt, nachdem ihm der Bundesverband der Verbraucherzentralen einen Datenträger mit persönlichen Daten von 6 Millionen Bundesbürgern übergeben hatte. Diesen hatten die Verbraucherschützer in einem Scheingeschäft erworben. Vom Senat verlangte Lux, im Bundesrat aktiv zu werden. DDP

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