Moorburg-Besetzung vorgezogen

Klima-Aktivisten dringen überraschend auf Bauplatz des Hamburger Kohlekraftwerks vor und erklimmen einen Kran

HAMBURG taz ■ Mit einer überraschenden Besetzung des Bauplatzes haben AktivistInnen aus dem bundesweiten Klimacamp gestern am späten Nachmittag die Arbeiten am Kohlekraftwerk Moorburg gestoppt. Zunächst drangen rund 40 Demonstranten auf das Gelände vor. Fünf von ihnen erkletterten einen Baukran und entrollten dort ein Transparent mit der Aufschrift „Stromkonzerne enteignen“. Weitere 150 TeilnehmerInnen des Camps befanden sich nach Angaben des Sprechers der Aktivisten, Christoph Kleine, noch auf dem Weg zum Bauplatz. Nach Angaben der Polizei wurden 35 Personen festgenommen. Vattenfall-Sprecherin Sabine Neumann kündigte an, dass das Unternehmen Anzeige wegen Hausfriedensbruchs stellen werde.

Eigentlich war die Besetzung in Moorburg erst für den kommenden Samstag geplant. „Wie angekündigt wollen wir den Bau in Moorburg mit zivilem Ungehorsam stoppen“, sagte Kleine. „Wir haben uns spontan entschlossen, damit nicht bis zum Samstag zu warten.“ An der Mobilisierung fürs Wochenende werde aber festgehalten.

Durch das Kohlekraftwerk in Moorburg würde sich der CO2-Ausstoß in Hamburg um 40 Prozent erhöhen, sagte Felix Pithan von der Kampagne Gegenstrom08. „Mit jedem Tag, an dem die Baustelle läuft, schafft Vattenfall Fakten gegen den Willen der Bevölkerung.“ KVA, MKR