Tote Zivilisten: Karsai entlässt General

KABUL afp ■ Weil er Informationen über den Tod zahlreicher Zivilisten bei mutmaßlich US-geführten Luftangriffen zurückgehalten haben soll, ist in Afghanistan ein hochrangiger General entlassen worden. Präsident Hamid Karsai habe General Dschalandar Schah Behnam wegen „Nachlässigkeit“ und „Zurückhaltung von Informationen“ entlassen, teilte das Präsidialamt gestern mit. Zugleich gab es bekannt, das bei dem Vorfall mindestens 89 Zivilisten getötet wurden. Die Militäraktion in der Provinz Herat sei „tragisch und unnötig“ gewesen. Die US-geführten Koalitionstruppen werden deswegen scharf kritisiert. Hunderte Menschen gingen in Herat auf die Straße und forderten den Abzug der US-Truppen. Die US-Armee, die darauf beharrte, dass ausschließlich 30 Talibankämpfer getötet worden seien, leitete dennoch eine Untersuchung des Vorfalls ein.