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Archiv-Artikel

Swantje Hartmann will selbstbewusst arbeiten

SPD-Landtagsabgeordnete tritt ihren Job im Landtag in Hannover an. Nach dem Sommertheater ist das eine Nachricht

Nach dem ganzen Sommertheater war ihr Auftritt mit Spannung erwartet worden: So war es im politischen Hannover tatsächlich eine Nachricht, dass die in ihrer SPD umstrittene Landtagsabgeordnete Swantje Hartmann am Dienstag ihre Arbeit in der Fraktion wieder aufnahm, „selbstbewusst“, wie sie sagte. Die SPD-Fraktionsspitze hatte ihr im Juli das Vertrauen entzogen, die Position als finanzpolitische Sprecherin ist sie los, mehrere Spitzenämter in der Partei auch. Die 35-Jährige, die Landesparteichef Garrelt Duin verklagt hat, weil er sie „Lügnerin“ nannte, sagte dagegen lapidar, es gebe „keinen Grund, innerhalb der Gremien der Fraktion und des Landtages meine Arbeit als direkt gewählte Abgeordnete nicht vollumfänglich zu leisten“. Sie wolle mit „Disziplin und Selbstverständlichkeit“ die Interessen ihres Wahlkreises Delmenhorst „wie gewohnt wahrnehmen“.

Eine Aufgabe ihres Landtagssitzes lehnte sie kategorisch ab. Landtagsfraktionschef Wolfgang Jüttner sagte dagegen über Hartmann: „Das ist sicher eine komplizierte Geschichte.“ Er erwarte aber von den Abgeordneten einen professionellen Umgang mit der Abgeordneten, die im Zusammenhang mit einer Finanzaffäre im SPD-Bezirk Weser-Ems unter Druck steht.

Eine Kommission unter Leitung von Oldenburgs Ex-Bürgermeister Dietmar Schütz soll den seit Monaten dauernden Streit aufarbeiten. Hartmann werden unter anderem finanzielle Fehler wie die Nutzung einer Bahncard und eines Handys auf Kosten der Partei vorgeworfen. Vor allem aber steht sie wegen ihres Verhaltens in der Kritik, weil sie immer wieder Anschuldigungen gegen Duin gerichtet hatte. Hartmann spricht von einer politischen Demontage und Intrigen der SPD gegen sie. taz/dpa