: Pressefreiheit adé
Betr.: „SPD lässt Journalisten feuern“, taz nord vom 23. 8. 2008
Der stellvertretende Chefredakteur des Delmenhorster Kreisblattes, Ulrich Arlt, ist vom Dienst „beurlaubt“ worden. Grund sei seine Berichterstattung zum Thema Swantje Hartmann. In den Delmenhorster Blättern war allerdings nichts davon zu lesen. Erstaunlich! Jedes neue Vorstandsmitglied eines noch so kleinen Vereins wird in der Delmenhorster Presse vorgestellt. Selbst die abstrusesten Ideen einiger Ratsmitglieder werden veröffentlicht. Und rückt die Verwaltung nicht sofort mit Informationen heraus, stehen die Journalisten auf der Matte. Da heißt es: Die Presse habe Kontrollfunktion, die Öffentlichkeit habe ein Recht auf Information. Wie passt das jetzt mit der Informationspolitik der Delmenhorster Presse zusammen?
Der Chefredakteur des Delmenhorster Kreisblattes sagt seinen Lesern nichts, die anderen Delmenhorster Blätter bringen ebenfalls nichts. Bislang habe ich mich geweigert zu glauben, ein Herausgeber übt Druck auf seine Journalisten aus. Bislang habe ich mich geweigert zu glauben, eine Partei, in diesem Fall die SPD, übt Druck auf die Presse aus. Bislang habe ich an die Pressefreiheit selbst in unserem kleinen Delmenhorst geglaubt. Und nun?Britta Salzmann, Delmenhorst