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Archiv-Artikel

Dioxin: Behörden sollen aufklären

Nach den Dioxin-Funden an der Ems haben Bürger den Behörden Untätigkeit vorgeworfen. „Das Dioxin-Problem wird ausgesessen“, sagte Hajo Rutenberg von der Bürgerinitiative „Rettet die Ems“ in Weener (Kreis Leer). Die Bürger erwarteten Aufklärung und Lösungsansätze. Ergebnisse von Untersuchungen kämen jedoch nur „scheibchenweise“ an die Öffentlichkeit, kritisierte der Sprecher. Spuren von Dioxinen und Polychlorierten Biphenylen (PCB) in Gräsern waren Anfang August zunächst im ostfriesischen Kreis Leer bekannt geworden. Später wurden auch in Schafslebern hohe Belastungen festgestellt. Kurz darauf gab es auch im benachbarten Emsland Grenzwert-Überschreitungen. Die Auswertung von Proben beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg dauern an, sagte eine Sprecherin. Rutenberg forderte indes, die Fakten müssten jetzt auf den Tisch, wann und wo bereits in früheren Jahren welche Werte gemessen wurden. Ohne exakte Erkenntnisse über den Weg des Dioxins werde an der Ems weiter gebaggert und das Baggergut in der Außenems oder auf Spülfeldern verklappt. Damit nehme man zusätzliche Belastungen in Kauf. Die Landtags-Grünen hatten kritisiert, die Landesregierung rede die Dioxin-Funde klein. Die Regierung versuche zu verzögern und zu vertuschen, um die für eine Schiffsüberführung geplante Aufstauung der Ems nicht zu gefährden. DPA