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Fast schon auf ein kleines Indiepop-Festival stößt die musikalische Zerstreuung Suchende heute Abend in der Prinzenbar. Und das ist auch noch richtig international. The Bank Holiday sind gar Antipoden aus der abgeschiedensten Großstadt der Welt, Perth, unterwegs auf ihrer ersten Tour durch die alte Welt. Dort unten haben die vier sich letztes Jahr mit entzückendem vierstimmigen Gesang den Titel „beste australische Independent-Band des Jahres“ erstritten. Und hier werden sie sicher das Herz jedes „Belle and Sebastian“-Fans erweichen. Auch Liechtenstein, drei junge Frauen aus Göteborg, können mit herzerweichendem Harmoniegesang zur Gitarre aufwarten. Das Einzige, was hier vielleicht irritieren kann, ist die Band o. Ä. „Starke Adolf“, die von den Schwedinnen als Einfluss genannt wird. Den Beweis, dass auch in Hamburg die Kunst der Mehrstimmigkeit beherrscht wird, treten die Honeyheads an. Die Einzigen, die sich statt auf mehrere Kehlen auf eine einzige, aber dafür raue verlassen, sind schließlich Fred Astereo, die Band eines der Betreiber des „The Bank Holidays“-Labels. Das klingt dann bisweilen wie eine australische Variante von „They Might Be Giants“ mit Adam Green als Sänger. Do, 11. 9., 20 Uhr, Prinzenbar, Kastanienallee 20 Am Samstag gibt es einen Pflichttermin für alle FreundInnen der ehemaligen genrebildenden US-amerikanischen Indie-Jazz-Postrocker „Karate“, eine der wenigen Bands, bei der das eigentümliche Label „Emo“ irgendwie Sinn gemacht hat. Deren Sänger Geoff Farina musste vor drei Jahren wegen Gehörproblemen die Band auflösen und widmet sich seitdem den leiseren Tönen. Sein neuster Streich ist die Band „Glorytellers“, die auf dem mit „Karate“ eingeschlagenen Weg Richtung Jazz einen ordentlichen Satz nach vorn macht. Wer den Weg mitgehen will, wird hier mit Sicherheit glücklich. Zumal die eigenwillig-charmanten Hamburger LoFi-Rocker xrfarflight vorher ohnehin die Rockgeschichte zusammengeknetet haben werden. Sa, 13. 9., 21 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30 ROBERT MATTHIES