: Schnee nordisch
Kette fahren mit Schlitten, aus der Kurve fliegen und übereinander purzeln – ein schönes aber seltenes Vergnügen gönnten sich hunderte Besucher des verschneiten Jenischparks (Fotos: Maria L. Felixmüller) gestern. In der Fischbeker Heide waren sogar Langläufer unterwegs. Ganz so viel Schnee, dass Bernhardiner zur Lawinenrettung hätten vorgehalten werden müssen, lag dann aber doch nicht. Merke: Bernhardiner, die nicht im Rettungsdienst stehen, tragen kein Schnapsfässchen um den Hals.
Dass das Rodeln geübt sein will, zeigt sich an der Unfallbilanz dieses Wochenendes: 27 Knochenbrüche meldete die Polizei. „Die fahren auf den eisigen Pisten wie die Irren“, berichtete ein Sprecher. Auf den Straßen kam es durch die Glätte und das Schneetreiben zu vielen Unfällen, von denen nicht alle glimpflich ausgingen: Ein Mann kam bei einem Frontalzusammenstoß im Kreis Rendsburg-Eckernförde ums Leben. In Holm bei Wedel verletzten sich zwei Menschen schwer, als ihre Autos in einer Kurve zusammenstießen.
Zumindest in Hamburgs Nebenstraßen bewegten sich die meisten Autos im Schritttempo. Den größten Teil des restlichen Lärms schluckt der Schnee. Wer trotz einer lauten Wohnung richtig ausschlafen wollte, hatte am Wochenende Gelegenheit dazu. In den nächsten Tagen wird es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Norddeutschland winterlich bleiben. Heute soll es wieder schneien. knö
fotos: Maria L. Felixmüller