: Schöder streitet mit der ARD
Auftritt bei Sabine Christiansen geplatzt. Regierungssprecher fordert Klärung
BERLIN ap ■ Nach mehreren Konflikten wegen der Berichterstattung über seine Haarfarbe und sein Privatleben liegt Bundeskanzler Gerhard Schröder nun mit der ARD im Streit. Wie am Wochenende bekannt wurde, protestierte das Kanzleramt gegen eine „Ausladung“ Schröders aus der ARD-Sendung „Christiansen“ am kommenden Sonntag. Regierungssprecher Béla Anda forderte von NDR-Intendant Jobst Plog schriftlich eine „rasche Erklärung dieses Vorfalls“.
Plog verteidigte seine Position: Anda selbst trage die Verantwortung für das Scheitern der Sendung. Er habe ein gemeinsames Auftreten von Schröder und CDU-Chefin Angela Merkel abgesagt, da der Kanzler „aus Termingründen“ nicht könne. „Sowohl aus verfassungsrechtlichen als auch professionellen Grundsätzen“ sei es unmöglich, Schröder zwei Wochen vor den Wahlen in Niedersachsen und Hessen einzuladen, aber auf Oppositionsvertreter zu verzichten.
Das Bundespresseamt bestätigte die Existenz eines Briefes von Anda an Plog, den die Bild am Sonntag abdruckte. Darin erklärte Anda, er habe die „Ausladung“ aus der Talkshow mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. „Zwar gilt die von Ihrem Sender kurzfristig ins Feld geführte Begründung für direkt an der Wahl Beteiligte, für Persönlichkeiten des allgemeinen politischen Lebens – wie den Bundeskanzler – gilt sie jedoch nicht.“