heute in bremen : Mahlzeit im Wissensschlaraffenland
Die Gesamtschule Mitte diskutiert an ihrem 20. Geburtstag über die Wissengesellschaft
taz: Werden sich heutige SchülerInnen in der Zukunft noch zurechtfinden, Herr Beck?
Johannes Beck, Pädagogikprofessor: Das kommt auf den persönlichen Hintergrund an. Jugendliche werden sehr unterschiedliche Wege durch die Gesellschaft von morgen finden.
SchülerInnen wachsen heute mit der Informationsflut von Google und Wikipedia auf. Ist das ein Vorteil?
Es ist jedenfalls kein Nachteil. Diese Informationen erfordern aber ein hohes Maß an Ordnungsfähigkeit. Es gilt, sich nicht im süßen Brei des Wissens-Schlaraffenlands totzufressen, sondern richtig zu gewichten.
Bleiben ältere Menschen da auf der Strecke?
Jugendliche haben sicherlich einen Vorteil. Junge Menschen kennen es, Informationen schnell zu bekommen und zu verschicken. Die ältere Generation hat Briefe und Postkarten verschickt, also gelernt zu warten. Ob die jetzige Beschleunigung des Lebens ein Vorteil ist, bezweifele ich.
Welchen Wegweiser benötigen SchülerInnen?
Die beste Vorbereitung besteht darin, die Gegenwart gut zu gestalten und sie nicht in den Schatten der Zukunft zu stellen. Neue Werkzeuge werden mit den alten hergestellt.
Wer ist gefordert?
Alle! Es beginnt bei den Eltern und Pädagogen und geht bis zu den Stadtplanern. Man muss die gesamte Stadt als Bildungsraum anerkennen.
Interview: Ascan Dieffenbach
Vortrag: „Werden sich unsere SchülerInnen in der Wissensgesellschaft zurechtfinden?!“, 20 Uhr, Mensa der Gesamtschule Mitte