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Microsoft gibt Quellcode preis

Anbieter freier Software drohen dem Megakonzern den Rang abzulaufen. Nun will dieser Informationen über Windows zumindest an Regierungen weitergeben

SEATTLE rtr ■ Der Softwarekonzern Microsoft will Regierungen und internationalen Organisationen den Quellcode seines Windows-Betriebssystems offen legen. Damit will er seine Position als einer der größten Lieferanten für Software in öffentlichen Einrichtungen stärken.

Viele Staaten nutzen ihre Softwareprogramme über Windows etwa zur Verwaltung von sensiblen Informationen wie Personal- und Steuerdaten oder zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit. „Wir haben ein Geschäftsinteresse daran, dass sich die Leute vollkommen sicher mit unserer Software fühlen“, sagte Microsofts Cheftechnologe Craig Mundie. Russland wie auch die Nato wollen nach Angaben von Mundie Einblick in den Quellcode nehmen. Mit mehr als 60 weiteren Regierungen und Behörden liefen Verhandlungen.

Microsoft sieht sich der starken Konkurrenz durch Anbieter freier Software ausgesetzt, die allgemein zugänglich ist und nicht oder nur gering bezahlt werden muss. In Deutschland beispielsweise hat die Bundesregierung bereits begonnen, freie Betriebssysteme zu fördern. Im Juni schloss sie mit IBM einen Vertrag, um Linux-gestützte Systeme in deutschen Verwaltungen einzuführen.

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