: Nahe Ferne
Verein für Neue Kunst in Hamburg vergibt zum dritten Mal fünf Reisestipendien an selbst gewählte Orte
Mit Materialien und Räumen befassen sich die fünf jungen Hamburger KünstlerInnen, die der Verein Neue Kunst in Hamburg für die diesjährigen fünfmonatigen Reisestipendien gekürt hat: Subtile Verschiebungen medial erzeugter Welten präsentiert etwa die Videokünstlerin Nina Könnemann, die nach La Réunion fahren wird und deren Werke nicht gleich preisgeben, in welchem Punkt sie inszeniert sind.
Den illusionslosen Draufblick auf räumliche und situative Provisorien erlaubt in ihren Kasten-Collagen Nicole Wermers, die Sydney wählte. Florian Hüttner, auf Leinwand, Video oder in schriftlich-mündlichen Reflexionen urbane Umwelt kartierend, wird Neapel erkunden. Vielleicht, um – wie er es formulierte – „in die städtische Natur zu kommen“ wie auf der „Biologischen Forschungsstation Alster“ im Sommer 2002. New York durchforsten möchte Markus Amm, der, Konstruktivistisches zitierend, Alltägliches – Klebebänder, Filzstift, Nagellack – auf Pressspanplatten gibt. Das Resultat: neue, überraschende Zusammenhänge, die sich oft hinter Detailreichtum verstecken. Michael Hakimi schließlich wird seinen bislang oft aus westlicher bzw. japanischer Bildsprache gespeisten Collagen in Russland und Teheran neue Facetten hinzufügen.
Bedingung für den Antritt der Reisestipendien ist übrigens die Kontaktaufnahme mit Künstlern der Gastländer, die im November 2003 zur gemeinsamen, katalogbegleiteten Ausstellung nach Hamburg geladen werden. PS