: was macht eigentlich ...Marianne Birthler?
Briefe schreiben
Marianne Birthler lässt nicht locker. Die Bundesbeauftragte für Stasiunterlagen will partout, dass der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) seinen neuen Talkmaster, Expolitstar Gregor Gysi, von ihrer Behörde überprüfen lässt – obwohl diese die Vergangenheit des PDS-Mannes bereits mehrfach durchleuchtet hat. Zuletzt im Frühsommer 2002 im Auftrag des Berliner Senats, was nach Angaben des Regierenden nichts Neues erbracht hat. Auch wenn Gysi sich nie ganz von dem Verdacht befreien konnte, inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi gewesen zu sein, bewiesen wurde das bislang nicht. Vor Gericht hat er stets Recht bekommen. Doch Birthler will einen neuen Versuch. Deshalb hat sie jetzt sogar höchstselbst an MDR-Intendant Udo Reiter geschrieben. Der MDR sei bei Gysi von der bisherigen Praxis des Senders zur Überprüfung freier Mitarbeiter abgewichen, kritisiert sie darin. Der MDR hatte kürzlich erklärt, sowohl Gysi als auch Jenaoptik-Chef Lothar Späth (CDU), die ab heute Abend gemeinsam vierwöchentlich über die Lage im Osten talken, überprüft zu haben. Dies habe aber keine Hinweise auf eine Stasitätigkeit einer der beiden Hobbymoderatoren ergeben. Die wollen übrigens, wie Gysi sagt, nicht Kienzle und Hauser spielen, sondern „ein Stück Einheit praktizieren“. Die von Gysi beim MDR eingereichten Unterlagen, darauf legt der Sender in einer Presseerklärung Wert, seien aktuell und stammen aus dem Sommer 2002. Der MDR gehe davon aus, dass Gysi auch danach nicht für die Stasi als IM tätig war. SAM FOTO: AP