Einblick (360)

Ester Vonplon, zurzeit Teilnehmin am Goldrausch Künstlerinnenprojekt

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Ester Vonplon: Die letzte Ausstellung, die ich besucht habe, war von Sebastiao Salgado bei c/o Berlin. In Erinnerung geblieben sind mir dabei hauptsächlich die wunderschönen Abzüge. Leider weniger die Motive. Gefreut habe ich mich auch über die Ausstellung von Eva Haule bei der Jungen Welt.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Bratsch am 16. Oktober im Quasimodo. Bratsch sind Reisende, Reisende wie „Zugvögel – morgen sind wir bereits weit, weit weg“, sagt Sänger Dan Gharibian. Weltmusik von Wandermusikern, die schon seit mehr als 20 Jahren zusammen unterwegs sind.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Zurzeit lese ich gerade die Berichte von Annemarie Schwarzenbach „Das glückliche Tal“ über ihre Reisen mit dem Auto nach Afghanistan und Iran, in den 30er-Jahren. Entdeckt habe ich Annemarie Schwarzenbach in dem neuen Buch „Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot“ von Josef Winkler.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Wenn ich an einem Tag wie gestern von der Arbeit oder aus der Dunkelkammer komme, mit dem Fahrrad vom Kottbusser Tor in Richtung Hermannplatz fahre und die Sonne noch scheint, der Bürgersteig mit ganz vielen Menschen belebt ist und eigentlich überall Chaos und Lärm herrscht – da einfach einzutauchen und Teil davon sein oder eine kurze Pause einzulegen und mir in einer Seitenstraße ein Café leisten zu können, solche Kleinigkeiten mag ich sehr.