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Archiv-Artikel

Intifada auf dem Prüfstand

Palästinensische Organisationen beraten in Kairo über einjährigen Waffenstillstand

KAIRO dpa/afp/ap ■ Die radikalen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad wollen nun offenbar doch an Gesprächen von Palästinensergruppen in Ägypten teilnehmen, nachdem sie zuvor ihre Teilnahme abgesagt hatten. Bei dem Treffen soll unter Vermittlung Ägyptens über ein Ende der Selbstmordattentate in Israel verhandelt werden.

„Hamas und Islamischer Dschihad haben die Ägypter heute Abend informiert, dass sie ihre Haltung geändert haben und Vertreter nach Kairo schicken werden“, hieß es aus Kreisen der Palästinenser-Regierung. Das Treffen war ursprünglich für gestern geplant, wird aber nach Informationen aus den Kreisen nun heute stattfinden. Die beiden Gruppen hätten ihre Absage zurückgenommen, nachdem Ägypten wiederholt habe, dass es keine Gruppierung ausschließen werde, hieß es in palästinensischen Regierungskreisen. Aus Kreisen der ägyptischen Regierung verlautete, an den Gesprächen sollte ein breites Spektrum von palästinensischen Organisationen teilnehmen, darunter Hamas, der Islamische Dschihad sowie radikalmarxistische Organisationen und die Fatah-Organisation von Palästinenser-Präsident Arafat.

Die israelische Armee hat gestern weitere Häuser von Palästinensern zerstört. In Nablus wurden zwei Bildjournalisten von israelischen Grenzpolizisten angegriffen. Ein 14-jähriger und ein 20-jähriger Palästinenser erlagen ihren schweren Verletzungen durch israelische Soldaten.

Israels Sicherheitskräfte haben höchsten Terroralarm ausgelöst. Aufgrund von Geheimdienstinformationen wurde gestern über mehrere palästinensische Städte erneut eine strikte Ausgangssperre verhängt.