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Archiv-Artikel

die anderen über europa und die usa

Die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera kommentiert den transatlantischen Streit: Die neue französisch-deutsche Ehe hat einen schlechten Start gehabt. Statt zum starken Kern eines respektierteren und angeseheneren Europas zu werden, verursacht die Achse Paris-Berlin schon von den ersten Stunden an eine doppelte Spaltung: Sie vergrößert den Abstand zwischen den beiden Atlantikküsten und ruft Meinungsverschiedenheiten innerhalb der EU hervor. Franzosen und Deutsche haben in der Irakfrage zwar einen Standpunkt eingenommen, den viele Europäer für einwandfrei halten, mit der möglichen Ausnahme Großbritanniens. Aber Paris und Berlin haben sie beschlossen, ohne ihre Partner zu konsultieren.

Der Pariser Figaro meint dazu: Die Ungeschicklichkeiten von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld schweißen die Politiker rechts und links des Rheins zusammen. Und wer hätte heute nicht den Eindruck, dass Paris und Berlin unter den Verbündeten die größten Gegner der Vorhaben von George W. Bush sind? Die Divergenzen könnten sich zu einer atlantischen Krise auswachsen. Doch: Frankreich ist bei allen Komplikationen in den schwierigsten Augenblicken letztlich nie von der Seite der USA gewichen.