Diakonie erwirbt Recht auf Streik

Die Tarifauseinandersetzung in der Diakonie eskaliert. Nachdem Beschäftigte und Arbeitgeber seit neun Monaten keine Einigung erzielen konnten, hat sich nun die Gewerkschaft Ver.di in den Konflikt eingeschaltet und den Arbeitgeberverband der Diakonie (VDDD) zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Der VDDD lehnte es am Mittwoch jedoch mit Verweis auf das „Selbstbestimmungsrecht der Kirche“ ab, mit Ver.di zu verhandeln.

Nach Ansicht des Diakonie-Mitarbeiter-Vertreters Christof Fantini ist es dadurch den 3.000 Bremer Diakonie-Beschäftigten erstmalig möglich zu streiken. Bisher war dies ausgeschlossen: Wegen des grundgesetzlichen Selbstbestimmungsrechts der Kirchen gibt es in dem Bereich keine regulären Tarifverhandlungen. Und der so genannte „Dritten Weges“ der Lohnfindung gestattete keinen Arbeitskampf. „Die Situation ist extrem aufgeladen“, sagt Fantini. In einer Erklärung droht er der Diakonie zunächst mit Warnstreiks. Die Diakonie-Löhne seien seit 2004 nicht mehr angepasst worden, damals gab es eine Erhöhung von nur zwei Prozent.

Für den öffentlichen Dienst hat Ver.di vor einiger Zeit Lohnzuwächse von 4,3 Prozent ausgehandelt, die Caritas und das Rote Kreuz haben den Abschluss kurz darauf übernommen. Nächsten Mittwoch wollen sich die Bremer Diakonie-Beschäftigten zu einer Protestaktion vor der Friedehorst-Anlage versammeln. cja