Friedensplan ratifiziert

Krawalle in Elfenbeinküste, während Präsident Gbagbo in Paris ein Abkommen zur Aussöhnung unterzeichnet

PARIS/ABIDJAN afp ■ Überschattet von antifranzösischen Ausschreitungen in Elfenbeinküste ist gestern in Paris ein Friedensplan für das westafrikanische Bürgerkriegsland ratifiziert worden. Präsident Laurent Gbagbo stimmte nach langem Zögern einer Beteiligung der Rebellen an einer Regierung der nationalen Aussöhnung zu. Wütende Anhänger Gbagbos setzten daraufhin in Abidjan französische Einrichtungen in Brand.

Nach der Friedenslösung soll der Kompromisskandidat Seydou Diarra, ein Muslim aus dem derzeit von Rebellen kontrollierten Norden des Landes, das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen. Gbagbo bleibt mit geringeren Vollmachten bis zum Ablauf seines Mandats 2005 an der Staatsspitze. Der Patriotischen Bewegung (MPCI) als größter Rebellengruppe fallen die zwei Schlüsselministerien Inneres und Verteidigung zu. Für die Mitglieder aller Rebellengruppen soll eine Amnestie gelten.

Aufgabe der Regierung der „nationalen Aussöhnung“ wird es vor allem sein, das Land zu befrieden und Neuwahlen vorzubereiten. Die EU hat Finanzhilfen in Aussicht gestellt. Die Friedenslösung kam unter großem Druck Frankreichs zustande. Die einstige Kolonialmacht, die zu Beginn des Bürgerkriegs vor mehr als vier Monaten nur widerstrebend die Vermittlerrolle zwischen Ggagbo und den Rebellen übernahm, war Schirmherrin des Gipfels, an dem auch UN-Generalsekretär Kofi Annan sowie die Staatschefs mehrerer afrikanischer Staaten teilnahmen.